Dann doch lieber Gegenverkehr

SZ-Mitarbeiterin Traudl Brenner kommt manchmal ins Träumen, wenn sie mit dem Auto in der Stadt unterwegs ist.

Meinung:

Dann doch lieber Gegenverkehr

Ich schlängle mich mit meinem klitzekleinen Auto durch die Stadt. Und in jedem Sträßchen das gleiche Elend: Rechts blockieren reihenweise Lieferwagen die Durchfahrt. Paketauslieferer, klar. Heute kaufen ja die meisten Leute per Versandhandel ein.

Also im Bogen um sie herum, wenn gerade kein Gegenverkehr ist. Ist aber fast immer.

Dann der Gipfel - da steht auch noch links einer, auch halb auf dem Bürgersteig, halb auf der Straße. Nun geht überhaupt nichts mehr. So ruckelt man sich schrittweise durch unsere schöne Landeshauptstadt mit ihren schmalen Sträßchen. Und die Nerven liegen blank.

Da steigt vor meinem geistigen Auge die Rettung auf: Wir brauchen wirklich endlich Drohnen , die Pakete ausliefern! Die fliegen dann einfach über die Stadt und bringen die bestellten Klamotten von oben.

Aber nun wird mir doch ein bisschen mulmig: Ja, können die Drohnen denn klingeln? An der Haustür? Oder klopfen die ans Fenster? Oder legen sie die Pakete auf dem Dachfirst ab? Geht ja vielleicht noch, wenn man ein Paar Schuhe bestellt hat. Aber wenn's ein neues Bett ist? Oder ein Klavier?

Vielleicht kurve ich doch lieber zähneknirschend um Lieferautos rum. Bevor mir am Ende vielleicht noch ein Klavier auf den Kopf fällt.

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