Damit Kinder ins Gleichgewicht kommen

Saarbrücken. Wenn der Vater die Mutter schlägt und das Kind erlebt es mit, dann wird auch das Kind zum Opfer dieser häuslichen Gewalt. Lange ging man davon aus, dass Kinder solches unbeschadet überstehen, wenn sie nicht direkt Opfer sind. Neuere Studien widerlegen dies

Saarbrücken. Wenn der Vater die Mutter schlägt und das Kind erlebt es mit, dann wird auch das Kind zum Opfer dieser häuslichen Gewalt. Lange ging man davon aus, dass Kinder solches unbeschadet überstehen, wenn sie nicht direkt Opfer sind. Neuere Studien widerlegen dies. Aus diesem Grund und aus der Erfahrung jahrelanger Beratungsarbeit mit Familien hat die Saarbrücker Lebensberatungsstelle des Bistums Trier im vergangenen Jahr ein neues Hilfspaket für solche Kinder geschnürt. "Ins Gleichgewicht kommen, verarbeiten, sich erholen" ist eine Gruppe für Kinder überschrieben. Wie die Lebensberatungsstelle in ihrem Jahresbericht 2009 weiter vorstellt, ist das Ziel des Angebotes, diese Kinder so zu unterstützen, dass sich ihre Reaktionen auf die Belastung nicht zu größeren Störungen auswachsen. Gleichzeitig soll die angebotene Gruppenarbeit vorbeugend wirken. Das neue Angebot wurde durch Spenden des Lions-Club St. Johann ermöglicht. Insgesamt hatten im Vorjahr 834 Kinder, Jugendliche und Erwachsene Kontakt mit der Erziehungs-, Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle des Bistums Trier in der Ursulinenstraße 67. 992 Personen nahmen an Veranstaltungen der Lebensberatung teil. Wie das Fachberatungs-Team analysiert, waren die häufigsten Symptome bei ratsuchenden Jugendlichen Arbeits- und Leistungsstörungen, auffällig aggressives Verhalten, Ängste, Entwicklungsauffälligkeiten und psychosomatische Probleme. Bei den ratsuchenden Erwachsenen standen vor allem Kommunikationsprobleme, Trennungsabsichten, destruktives Streiten, Gewalt in der Partnerschaft/Familie und Probleme bei Trennung und Scheidung im Vordergrund. Für die Ratsuchenden ist das Angebot der Lebensberatungsstelle kostenfrei. Für Beratungsarbeit wurden im vergangenen Jahr gut 330 000 Euro aufgebracht. Finanziert wurde diese Summe zu 56 Prozent vom Regionalverband, zu einem Prozent durch Projektgelder und zu 43 Prozent aus der Kirchensteuer der Katholiken im Bistum Trier. red

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