Damit die deutschen Mitbrüder in Ruhe Ferien machen können

Schmelz. Wenn deutsche Pfarrer Sommerferien haben, müssen die Katholiken trotzdem nicht ohne Messe auskommen. Die Urlaubsvertretung des Pfarrers in Schmelz kommt keineswegs aus der Nachbargemeinde, sondern stammt aus Rumänien: Einen Monat lang ist Geza Tofalvi Herr der Schmelzer Kirche und Ansprechpartner der Schmelzer Gläubigen

Schmelz. Wenn deutsche Pfarrer Sommerferien haben, müssen die Katholiken trotzdem nicht ohne Messe auskommen. Die Urlaubsvertretung des Pfarrers in Schmelz kommt keineswegs aus der Nachbargemeinde, sondern stammt aus Rumänien: Einen Monat lang ist Geza Tofalvi Herr der Schmelzer Kirche und Ansprechpartner der Schmelzer Gläubigen. Die Schmelzer Gemeinde kannte der Geistliche aus Rumänien noch nicht. Aber in der Nachbargemeinde Lebach ist er bestens bekannt. Dort war er fünf Jahre in der Lebacher Pfarrei tätig, bevor er in eine Pfarrei im Raum Koblenz wechselte.In seiner Heimat Rumänien betreute Tofalvi die Pfarrgemeinde in Cluj-Napoca (Klausenburg), der Hauptstadt des Kreises Cluj in Siebenbürgen, wo es heute noch eine ungarische und eine kleine deutsche Minderheit gibt. Priester Tofalvi spricht daher fließend rumänisch, ungarisch und deutsch. In Schmelz übernimmt er nun alle seelsorgerischen Aufgaben, zelebriert Messen, Taufen oder auch Beerdigungen. "Am Anfang waren die Gemeindemitglieder etwas zurückhaltend. Aber sie haben mich freundlich aufgenommen. Jetzt läuft alles prima", erzählt Priester Tofalvi. Probleme bereitet dem Seelsorger das Zelebrieren der Messe außerhalb seines Heimatlandes nicht. "Unser gemeinsamer Glaube überwindet alle Grenzen und Sprachbarrieren. Der deutsche Priester hat den gleichen Glauben wie sein ausländischer Mitbruder. Also kann er die gleiche Messe halten, denn auch die Themen sind vorgeschrieben", erklärt er.Die Seelsorge in einer neuen Gemeinde ist für den Priester Tofalvi eine spannende Aufgabe, aus der er Erfahrungen sammeln und viel lernen will. Unterschiede zwischen seiner Heimatkirche und der in Deutschland macht er an verschiedenen Beobachtungen fest: "In Deutschland gehen die Menschen aus Überzeugung in die Kirche. In Rumänien und Ungarn herrscht eine traditionelle Religiosität. Die Menschen gehen in die Kirchen, weil sie so erzogen wurden." Auch die Hilfsbereitschaft der deutschen Pfarrgemeinden schätzt Tofalvi: "In Deutschland herrscht eine große Hilfsbereitschaft. Als wir in Sighioara (Schäßburg) die Kirche renovierten, freuten wir uns sehr über die deutsche Hilfe." Trotz vieler neuer Erfahrungen hat der rumänische Geistliche auch Vertrautes erlebt; denn er ist in dem ihm noch gut bekannten Lebacher Pfarrheim untergebracht. Nach seiner Ferienvertretung geht Tofalvi wieder zurück in seine Heimat: Dort ist es immer noch am schönsten. red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort