Da spürte der Zuhörer Beethovens Jähzorn

Heusweiler. Im Rahmen der Abonnementreihe der Gemeinde Heusweiler hielt am Freitagabend das Maris-Ensemble Einzug in den Festsaal des Rathauses. Sebastian Matthes (Violine), Aysegül Ristenpart (Klavier) und Günter Schraml (Klarinette) entführten ins Reich der Kammermusik, und präsentierten eine Reihe deren Vertreter

Heusweiler. Im Rahmen der Abonnementreihe der Gemeinde Heusweiler hielt am Freitagabend das Maris-Ensemble Einzug in den Festsaal des Rathauses. Sebastian Matthes (Violine), Aysegül Ristenpart (Klavier) und Günter Schraml (Klarinette) entführten ins Reich der Kammermusik, und präsentierten eine Reihe deren Vertreter. Mit Ludwig van Beethovens Sonate in f-dur, Johannes Brahms' Sonate in f-moll und Aram Chatschaturijans Trio für Klarinette, Violine und Klavier hatten sie sich drei Meisterwerke ausgesucht. Beispielhaft spielten Matthes und Ristenpart den ersten Satz von Beethovens Satz, das Allegro, mit energischen Staccati und gewaltigen Klangclustern, fast verspürte der Hörer kleinere "Wutausbrüche", wie sich nur ein Beethoven ein Denkmal setzen kann. Der langsamere zweite Satz, das Adagio, wirkte, leise vorgetragen, melancholisch, fast herzzerreißend. Das freche Scherzo, üblicherweise dritter Sonatensatz, hingegen konnte mit virtuos gespielten Tonsprüngen und einer spielerischen Imitation zwischen Klavier und Geige durch seine fröhliche Lässigkeit begeistern. Schließlich endete der vierte Satz (Rondo) mit bestechenden Pizzicati und einem wahrlich fließenden Klavierspiel mehr als fulminant. Der Jähzorn des Komponisten schwebte buchstäblich über den Köpfen des Publikums. Aber nicht nur Beethovens Sonate, auch die beiden anderen Stücke sorgten nicht zuletzt durch einen ebenso großen Künstler an seiner Klarinette, Günter Schraml, für verzückte Hörer. Das Maris-Ensemble, dessen Mitglieder mit ihrem Talent zum Teil schon bis nach Tokio gereist sind, verstand es also in den Bann der Kammermusik zu ziehen. Das nächste Konzert im Festsaal des Rathauses findet am 12. Dezember um 20 Uhr statt. Dann wird stimmungsvolle Barockmusik zur Weihnachtszeit mit Werken von Georg Philipp Telemann, Georg-Friedrich Händel, Antonio Vivaldi und Johann Sebastian Bach präsentiert werden. Besonderheit dabei: Nicht nur ein Cembalo, sondern auch eine Orgel werden den Advent versüßen.

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