Da schlagen Frauen-Herzen höher

St. Ingbert. "Mein Mann Albert hat jetzt all meine Schuhpaare nochmals gezählt, es sind doch mehr als 199", sagt Sabine Stemmler aus St. Ingbert fast entschuldigend gleich zum Beginn unseres Besuches. "Es sind 210 Paar", fügt unsere Kreisrekordlerin hinzu. Mit 199 Paaren hatte sie bereits den absoluten Rekord erzielt

 Eingetaucht in ein Meer von ihren Schuhen ist Kreisrekordlerin Sabine Stemmler. Foto: Thorsten Wolf

Eingetaucht in ein Meer von ihren Schuhen ist Kreisrekordlerin Sabine Stemmler. Foto: Thorsten Wolf

St. Ingbert. "Mein Mann Albert hat jetzt all meine Schuhpaare nochmals gezählt, es sind doch mehr als 199", sagt Sabine Stemmler aus St. Ingbert fast entschuldigend gleich zum Beginn unseres Besuches. "Es sind 210 Paar", fügt unsere Kreisrekordlerin hinzu. Mit 199 Paaren hatte sie bereits den absoluten Rekord erzielt. Beim Anblick von all den "gemischten, gescheckten, gestiefelten und gefleckten" (so Tochter Annika) Schuhen würden sicherlich viele Frauenherzen höher schlagen - Männerherzen wohl weniger. "Mein Lieblingsfarbe ist blau in allen Variationen, vor allem liebe ich aber türkis", erzählt die 49-jährige Erzieherin, die in der Städtischen Kindertagesstätte von St. Ingbert in Oberwürzbach arbeitet und "Uff emm Hiwwel" in Dengmert wohnt. Ihren "Schuhtick" hat sie erst seit 18 Jahren. Bis dorthin war sie "ein Öko-Freak mit Birkenstocksandalen, die Latzhosen oder bunte indische Gewänder oder Schlabber-Look und höchstens einmal Camel-Schuhe trug". Die Wandlung "vom Öko-Typ zum Konsum-Typ" hatte mit Heirat und Kind zu tun. Sabine Stemmler: "Es war ein positiver Umbruch." Wenn sie heute nach Schuhen sieht, "gehe ich nicht einfach drauflos und kaufe mir ein Paar Schuhe". Nein, sie bevorzugt die überraschenden Momente: "Dann leiste ich mir auch ab und zu Schuhe, die mir im Geschäft passen, aber zu Hause nicht mehr - Frauen kennen dies, geschwollene Füße und so weiter als Ausrede", sagt sie lachend. Ihre Tochter Annika und ihre Nichte Susanne, die sie zum Kreisrekord-Wettbewerb angemeldet hat, profitieren dann von dem vermeintlich "falschen Einkauf".Die Regale und Körbe für ihre Schuhe bieten eine ganze Bandbreite von wertvollen Schuhen, etwa "pumpsähnliche rutschfeste Tanzschuhe mit Ledersohlen bis zu Plastikschuhen, Stoffschuhen, Sneakers und Crogs". Auch das Innenleben ist unterschiedlich: Es reicht von weichem Leder bis zum samtigen Fell. Besonders ausgefallen sind Stöckel-Absätze in türkis oder gelb. Es gibt große Extra-Kisten für die Winterschuhe und die unterschiedlichen Gartenschuhe. Alles an seinem Platz.Wenn ein italienischer Schuhdesigner ihr Wunschpaar anfertigen würde, dann müssten sie "bequem, schwarz (passt auf alles) sein, ein bisschen Schnickschnack mit Ösen und ein bisschen Absatz haben, damit er den Fuß schlank macht". Kurzum: Es müsste auffällig, aber nicht zu auffällig sein. Beim Philosophieren übers bunte und vielseitige Schuh-Thema meint die passionierte Radfahrerin, die zeitweilig auch ins Fitness-Studio geht, mit großer Überzeugung: "Schuhe gehören einfach zur Typveränderung der Frauen. Sie kompensieren Wünsche. Sie haben etwas mit Auffallen-Wollen zu tun und sie haben erotische Momente und Ausstrahlung. Im Alltag tragen sie zur Unterscheidung in der Masse bei. Schöne Schuhe machen anders. Sie gehören zum Wohlfühlen und Bewegen einer Frau. Das verstehen die Männer meistens nicht."

Auf einen BlickHaare suchen wir bei unserer neuen Kreisrekord-Runde. Wir suchen dabei nicht nur Frauen, sondern auch Männer, die ihre Haare sehr lang tragen. Wir sind gespannt, ob es lockige, strähnige oder glatte Haare sind, schwarze, braune, rote oder blonde, ob es sich um eine "alte" oder "junge" Frisur handelt. Vielleicht hat der Rekordhalter auch eine ganz natürliche Farbe. Anmeldeschluss ist bereits der kommende Sonntag, 8. August. Kontakt: Saarbrücker Zeitung, Redaktion St. Ingbert, Kaiserstraße 49, 66386 St. Ingbert. Oder unter der Telefonnummer (0 68 94) 9 29 92 50, Fax (0 68 94) 9 29 92 59, oder E-Mail: redigb@sz-sb.de. jkn

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