"Da schaut man genauer hin"1000 Leichtathleten kämpfen in St. Wendel um die Titel

St. Wendel. Leichtathletik auf Top-Niveau: Nächste Woche finden im St. Wendeler Sportzentrum die süddeutschen Leichtathletik-Meisterschaften der Junioren und Schüler M/W 15 statt. Dazu werden am Samstag und Sonntag, 24. und 25. Juli, rund 1000 Athleten und Athletinnen aus den neun süddeutschen Landesverbänden (von Hessen bis Bayern, vom Saarland bis Sachsen) in St. Wendel erwartet

St. Wendel. Leichtathletik auf Top-Niveau: Nächste Woche finden im St. Wendeler Sportzentrum die süddeutschen Leichtathletik-Meisterschaften der Junioren und Schüler M/W 15 statt. Dazu werden am Samstag und Sonntag, 24. und 25. Juli, rund 1000 Athleten und Athletinnen aus den neun süddeutschen Landesverbänden (von Hessen bis Bayern, vom Saarland bis Sachsen) in St. Wendel erwartet. In insgesamt 34 Disziplinen werden die Titelträger ermittelt. Am Start werden auch die saarländischen Talente in den Altersklassen der 15 bis 22-Jährigen sein. Viele von ihnen gehören dem Nachwuchskader des deutschen Leichtathletikverbandes an und sind für das Heimspiel hoch motiviert. red St. Wendel. Über zehn Meter die Geschwindigkeit stetig steigern. Ab dem orange-weiß geringelten Hütchen in den Vollsprint. Von da an gilt: 40 Meter in absoluter Höchstgeschwindigkeit. "Mit den Armen weiter ausholen", ruft der Hüne, der das Training auf der rot-blauen Laufbahn des St. Wendeler Sportzentrums leitet, dem Sprinter des TV St. Wendel zu. "Und die Brust raus!" Um zu zeigen, was er genau meint, macht er es vor. Er läuft ein paar schnelle Schritte auf der Bahn und säbelt dabei mit angewinkelten Armen durch die Luft. "Zack-zack-zack-zack, ruhig ein bisschen übertreiben. Und größere Schritte machen." Knapp 30 Kinder und Jugendliche hören gespannt zu. Der Mann, dem sie ihre Aufmerksamkeit schenken, ist 1,97 Meter groß und ein Modell-Athlet: Lars Albert. Der Zehnkämpfer macht bei der Sommeraktion des saarländischen Sport-Ministeriums "Fit durch den Sommer - Mittwoch ist Mitmachtag" mit. Albert leitet das Nachwuchstraining des TV St. Wendel. "Eine gute Sache", erklärt der deutsche Zehnkampf-Meister von 2006 und 2007, der im Mai seine Examensarbeit schrieb. Geographie und Sport sind die Fächer, die der 28-Jährige später an einem Gymnasium unterrichten will. "Atmen nicht vergessen", ruft Albert der nächsten Läuferin zu, die wie er gleich bemerkt, "einen guten Fußaufsatz hat". Holger Müller, der gewöhnlich das Sprint-Training beim TV leitet, an diesem Tag aber bereitwillig das Übungsfeld räumte, klärt auf: "Das ist eines unserer größten Talente: Hanna Schopper." Die Elfjährige hat vor wenigen Wochen mit 1,40 Metern den Kreisrekord im Hochsprung eingestellt. Zudem hält sie in ihrer Altersklasse die Kreisrekorde in Weitsprung und Sprint. Aber sie ist nicht das einzige Talent des TV St. Wendel, wie der für Nachwuchsarbeit verantwortliche Stephan Brust unterstreicht. So hätten sich aktuell gleich vier Sportler für die süddeutschen Jugend-Meisterschaften qualifiziert: "Leonie Holz ist im Hammerwurf dabei, Caroline Knabl im Dreisprung und Louisa Jones im Kugelstoßen. Alle drei bei den Schülern. Bei den Junioren startet Jonas Gillen im Dreisprung", erklärt Brust, der vom Training mit Albert begeistert ist: "Für die Kinder ist das eine tolle Sache." Den aus Püttlingen stammenden Zehnkämpfer, der im Jahr 2001 Vize-Europameister in der U20 wurde, lernte Brust kennen, "da war er noch kleiner und nicht ganz so muskulös - 16 war er da. Aber schon damals hat man gesehen, dass er später einmal topp sein würde".Wertvolle HinweiseAlbert, der im vergangenen Jahr mit 7933 Punkten nur knapp die magische 8000er-Marke verpasste und nach halbjähriger Verletzungspause aktuell sein Höchstniveau noch nicht erreicht hat, ist sichtlich mit Spaß bei der Sache. Und die Nachwuchssportler sind von seinem Training, das auch Weitsprung und Kugelstoßen einbezieht, begeistert. "Das war cool, mit einem so erfahrenen Sportler zu trainieren", sagt Louisa Jones später. Ashley Engel aus Niederlinxweiler, die Speerwurf und Hochsprung mag, sagt: "Mit einem deutschen Meister zu trainieren, ist schon was Besonderes, da schaut man genauer hin und hört etwas konzentrierter zu als sonst." So sah das auch die 17-jährige Wurfspezialistin Renée Frank aus St. Wendel: "Etwa, dass man beim Laufen schneller ist, wenn man mit den Armen richtig schwingt - das fand ich interessant. Da werde ich künftig mehr drauf achten."

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