Da bebt sogar der Schaumberg

Theley. "Nie mehr Verbandsliga, nie mehr, nie mehr." Ausgelassen tanzen die Spieler des VfB Theley im Kreis und singen aus Leibeskräften

Theley. "Nie mehr Verbandsliga, nie mehr, nie mehr." Ausgelassen tanzen die Spieler des VfB Theley im Kreis und singen aus Leibeskräften. Freude strahlt aus den Gesichtern, und ein glücklicher Heiko Wilhelm, als Trainer des VfB quasi der Vater des Erfolgs, grinst übers ganze Gesicht: Seine Jungs haben es geschafft - mit einem 1:0 gegen die SSV Überherrn hat der Fußball-Verbandsligist den Traum vom Aufstieg in die Saarlandliga wahr gemacht."Im Endeffekt war der Sieg zwar etwas glücklich, aber das ist uns egal. Jetzt wird gefeiert. Ich bin überglücklich", jubelte Wilhelm nach dem Spiel im Schaumbergstadion. In der Tat hatte der Sieg gegen die Eintracht aus Überherrn bis zum Schlusspfiff auf tönernen Füßen gestanden, denn Abstiegskandidat Überherrn hielt zu jeder Zeit gut mit und hätte mindestens einen Punkt verdient gehabt. Allerdings haperte es bei der Mannschaft von Trainer Markus Kneip an der Chancenverwertung. Die erste hatte der SSV bereits nach drei Minuten. Nach einem Press-Schlag in der eigenen Hälfte kam Daniel Lo Porto in Ballbesitz, schob das Leder allerdings aus spitzem Winkel am langen Pfosten vorbei. In der Folgezeit waren die Gäste weiterhin bestimmend, bekamen den Ball aber nicht ins Tor. So kam die 50. Minute und der große Auftritt von Stefan Groß: Der zum Abwehrspieler umfunktionierte Mittelfeldmann eroberte sich in der eigenen Hälfte den Ball und marschierte durchs komplette Mittelfeld. Doppelpass mit Kai Schäfer, Heber über den Torwart - 1:0 für Theley. So einfach ist Fußball. Doch noch war der Sieg nicht in trockenen Tüchern. Vielmehr begann jetzt die Zeit von VfB-Torwart Andreas Reis, dessen Arbeitsplatz von Überherrn belagert wurde. Doch Reis zeigte am Samstag eine herausragende Leistung und hielt den Sieg seiner Mannschaft fest. Und das, obwohl er sich in der 70. Minute bei einer Abwehraktion am Ellenbogen verletzte. "Andreas hat für uns auf die Zähne gebissen und heute einfach weltklasse gehalten", lobte VfB-Stürmer Jan Morsch seinen Mannschaftskameraden. "Das war heute ein Nervenspiel. Wir wussten, dass wir mit einem Sieg alles klar machen können, aber irgendwie hat das die Beine schwer gemacht. Egal - wir haben es geschafft", war Morsch, der in dieser Spielzeit bislang 18 Mal einlochte, einfach nur glücklich.Atz grübeltTorwart Reis freute sich über das Lob, blieb aber bescheiden: "Dafür ist ein Torwart ja da: Dass er ab und zu ein paar Bälle hält. Jedenfalls haben wir die erste Etappe geschafft - und jetzt wollen wir die Meisterschaft klarmachen." "Die Truppe ist heiß, wir wollen den Titel", pflichtet Kapitän Timo Atz ihm bei. Für ihn selbst, der nach dieser Runde kürzer treten will, "hätte es besser nicht laufen können. Schöner kann man ja gar nicht aufhören". Steht sein Entschluss endgültig fest? Nach kurzer Bedenkzeit sagt Atz zwar "ja", aber so richtig überzeugend hört sich das nicht an. Dann sagt er mit einem Grinsen im Gesicht: "Es wird schwierig, gerade jetzt aufzuhören." "Wir wussten, dass wir mit einem Sieg alles klar machen können, irgendwie hat das die Beine schwer gemacht."VfB-Stürmer Jan Morsch

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