Cowboys kamen aus ganz Deutschland

Heusweiler. Harald Uhl gehört jener Gruppe von Menschen an, für die der amerikanische Westen des 19. Jahrhunderts mit all seinen Geschichten lebendig geblieben ist. Der Hobby-Westernheld aus Wollstein im "goldenen" Rheinhessen, wie er mit hochgezogenen Augenbrauen unter dem wuchtigen Stetson bedeutsam unterstreicht, ist zum zweiten Mal in Heusweiler beim Schützenverein Hubertus

Heusweiler. Harald Uhl gehört jener Gruppe von Menschen an, für die der amerikanische Westen des 19. Jahrhunderts mit all seinen Geschichten lebendig geblieben ist. Der Hobby-Westernheld aus Wollstein im "goldenen" Rheinhessen, wie er mit hochgezogenen Augenbrauen unter dem wuchtigen Stetson bedeutsam unterstreicht, ist zum zweiten Mal in Heusweiler beim Schützenverein Hubertus. Er liebe die intensive Stimmung und das internationale Flair der Westernveranstaltung im Schützenhaus im Kiefernwäldchen. Er liebe es auch, sich unter Gleichgesinnten zu bewegen, da sei ihm kein Weg zu weit. So wie dem rheinhessischen Cowboy ging es am Samstag und Sonntag wieder vielen Freunden des Westerns und des daraus abgeleiteten Lebensgefühls, das mit martialischem Gehabe und spätpubertären Auswüchsen nichts, aber auch rein gar nichts zu tun habe, wie Sportwart Cartar Ercol nicht müde wird zu erklären. Und tatsächlich: Friedlicher, freundlicher, harmonischer und stilsicherer kann man sich eine Schießveranstaltung eigentlich nicht vorstellen. Aus weiten Teilen Europas und Deutschlands reisten eine große Zahl von Schützen und Westernfreunde nach Heusweiler, um gemeinsam zu feiern und sich sportlich beim Westernschießen zu messen. Der besondere Reiz dieses Schießspektakels liege darin, so Marko Loew, dass mit originalgetreuen Waffen aus der Zeit des "Wilden Westens" geschossen wird. Loew und seine Frau Petra, Mitstreiter der ersten Stunde und beide sowohl Europa- als auch Deutsche Meister im Westernschießen, sind maßgeblich an der Organisation des "Gunsmoke 5" beteiligt. Bereits zum fünften Mal lud der Schützenverein seine Freunde zu diesem in der Region einmaligen Fest ein. Damit das zweitägige Schießen den Western-Rahmen nicht verlässt, waren spezielle Schießbekleidung, Brillen oder gar optische Aufsätze als Ziel-Hilfe ("Teufelszeug") nicht erlaubt. In unterschiedlichen Kategorien mit so klangvollen Namen wie "Cowboy Action Shooting" oder "Lever Action-Silhouette" gingen die Schützen an den Start. Und was wäre ein Western ohne kernige Pokerrunden? Unvollständig, genau. An zwei Tischen versuchten sich Poker-Gesichter an dem verführerischen Spiel, das manche gar als sexy bezeichnen, um herauszufinden, wer am Ende am besten geblufft und die meisten Spielchips gewonnen hat. Für die musikalische Abrundung sorgte am Samstagabend das pfälzische Country-Duo Lotti und Jake, das ganz tief in die Western- und Rock'n'Roll-Kiste griff. Und so dauerte es auch nicht lange, bis die Tanzfläche voll von breiten Hüten und wallenden Kleidern war.

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