Freedom-Day im Freien „Überhastet, unkoordiniert und damit willkürlich“: Warum es mehr Klarheit bei der Corona-Politik braucht

Meinung · Das Saarland erlebt bald einen kleinen „Freedom Day“ im Freien. Das ist verantwortbar - und wirft dennoch Fragen auf.

Corona-Politik im Saarland: Warum es jetzt mehr Klarheit braucht
Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Das Saarland hat sich zuletzt so viel Normalität gegönnt, dass die Tragweite des jüngsten Corona-Schritts fast untergeht: Mit dem Verzicht auf die 3-G-Regel (Geimpft, Genesen, Getestet) im Freien, den die Staatskanzlei am Mittwoch in einer knappen Pressemitteilung angekündigt hat, geht sie weit über Öffnungen anderer Bundesländer hinaus. Dort wird noch über 3-G oder 2-G in Stadien debattiert, bei uns darf bald jeder rein. Der 29. Oktober ist im Freien ein Freedom-Day. Dabei ging es der Regierung erstmal vor allem um die Martinsumzüge der Kinder. Zum Glück ist nun klar, dass die neue Freiheit dem Adressaten auch zugutekommt. Dass Martinsumzüge tatsächlich ohne großen Kontrollaufwand stattfinden können, scheint nämlich erst gesichert, seit die Staatskanzlei am Donnerstag angekündigt hat, neben 3-G auch die Pflicht zur Kontaktnachverfolgung für den Außenbereich zu kippen – und dass dies juristisch per Verordnung möglich ist. Daran hatte es bei Kommunen zuvor Zweifel gegeben: Denn die Kontaktnachverfolgung steht im  Covid-19-Maßnahmengesetz, das nur der  Landtag ändern kann.