Coronakrise Fitnessstudios und Tanzschulen dürfen im Saarland wieder öffnen

Saarbrücken · Die saarländische Landesregierung hat weitere Erleichterungen der Corona-Maßnahmen angekündigt. Unter anderem dürfen Fitnessstudios und Tanzschulen wieder öffnen. Außerdem dürfen wieder mehr Leute in Geschäfte.

Corona-Krise: Saarland erleichtert Corona-Maßnahmen, Fitnessstudios, Tanzschulen offen
Foto: dpa/Marius Becker

Der saarländische Ministerrat hat am Freitag eine Änderung der Rechtsverordnung zur Eindämmung der Corona-Pandemie beschlossen. Das teilte die Landesregierung am Freitag per Pressemitteilung mit. Die neue Verordnung tritt am Montag, dem 18. Mai, in Kraft und wird vorläufig bis zum 31. Mai bestehen.

Neben Gastronomie und Hotels dürfen ab Montag jetzt auch wieder Kinos, Sportstätten, Fitnessstudios und Tanzschulen ihren Betrieb aufnehmen. Auch hier müsse sich aber weiter an alle Hygienemaßnahmen sowie an die Abstandsregeln gehalten werden, teilte Regierungssprecher Alexander Zeyer (CDU) am Freitag mit. Klassischer Mannschafts- und Kontaktsport sei weiterhin untersagt, Sport werde lediglich in Kleingruppen möglich sein. Zu den genauen Regelungen, auch bezüglich der Tanzschulen, sollen im Laufe des Tages noch mehr Details kommen.

Auch Einrichtungen für Menschen mit Behinderung sowie Pflege-, Vorsorge- und Rehabilitationsreinrichtungen sollen wieder in Richtung eines Regelbetriebs geführt werden.

Veranstaltungen mit mehr als 1000 Personen bleiben bis zum 31. August weiterhin untersagt. Mit dieser Regelung, so Zeyer, wolle man der Veranstaltungsbranche eine feste Aussage geben. Auch Veranstaltungen und Ansammlungen unter 1000 Personen blieben vorerst weiter untersagt. In den kommenden Wochen wolle man aber anhand der vorliegenden Infektionszahlen entscheiden, ob es möglich sei, kleinere Veranstaltungen durchzuführen.

Dagegen dürfen Reisebusreisen ab dem 25. Mai wieder unter Einhaltung strenger Hygienemaßnahmen stattfinden. Sollten die Neuinfektionen in einem Kreis wieder auf mehr als 50 pro 100 000 Einwohner ansteigen, behält sich die Landesregierung vor, erneut notwendige Schutzmaßnahmen einzuleiten.

Darüber hinaus ändern sich ab Montag auch die Quarantäneregeln bei der Einreise ins Saarland. Personen aus dem Schengen-Raum (u.a. also Frankreich, Spanien und Italien) müssen laut der neuen Verordnung nicht mehr in eine 14-tägige Quarantäne.

Auch die Personenzahl in den Geschäften wird durch die Verordnung geändert: Ab Montag darf sich pro 15 Quadratmeter eine Person im Geschäft aufhalten. Nach der Auflösung der 800 Quadratmeter-Regel durfte bislang pro 20 Quadratmeter nur eine Person in jedes Geschäft. Sollten die Infektionszahlen weiter sinken, ist eine Herabsetzung auf zehn Quadratmeter geplant.

Die Landesregierung weist jedoch explizit daraufhin, dass weiterhin auf Abstand und die Einhaltung der Hygieneregeln geachtet werden muss. Ministerpräsident Tobias Hans (CDU): „Wir sind auf einem guten Weg, das bestätigen uns die weiterhin niedrigen Zahlen der gemeldeten Infizierten. Wir haben die Pandemie in unserem Land in einem Maße unter Kontrolle gebracht, wie wir es vor zwei Monaten kaum zu hoffen wagten.“

Man wolle nur solange in die Grundrechte der Saarländer eingreifen, wie es „absolut notwendig“ sei. Dank der gesunkenen Zahlen könne man die Regelungen deshalb jetzt wieder erleichtern.

Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) äußert sich vorsichtig zu den Lockerungen. Diese seien eine „riesige Erleichterung“ für die betroffenen Branchen. Aber: „Corona ist nicht vorbei, auch wenn die Zahlen derzeit unter Kontrolle sind.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort