"Cool bleiben, wenn man angemacht wird"

Sulzbach. Schon im zweiten Jahr findet an der ERS Sulzbach das Coolness-Training statt. Hierzu kommt der Coolness-Trainer Christoph Dostert an die Schule und arbeitet an zwei Vormittagen für vier Stunden mit einer Klasse. Das Projekt wird in Klasse fünf begonnen und in den Klassenstufen sechs und sieben wiederholt und vertieft

 Beim Coolnees-Training hatten alle Beteiligten auch viel Spaß. Foto: Antje Herrmann/ERS

Beim Coolnees-Training hatten alle Beteiligten auch viel Spaß. Foto: Antje Herrmann/ERS

Sulzbach. Schon im zweiten Jahr findet an der ERS Sulzbach das Coolness-Training statt. Hierzu kommt der Coolness-Trainer Christoph Dostert an die Schule und arbeitet an zwei Vormittagen für vier Stunden mit einer Klasse. Das Projekt wird in Klasse fünf begonnen und in den Klassenstufen sechs und sieben wiederholt und vertieft. Aber was genau ist eigentlich dieses Coolness-Training?Antje Herrmann, die Klassenlehrerin der 6a hat ihre Schüler gebeten, diese Frage zu beantworten. Dustin zum Beispiel meint, dass das Coolness-Training ihm hilft, in schwierigen Situationen besser zurechtzukommen. Er lerne sich zu wehren, ohne zu schlagen oder jemanden zu beschimpfen. Daniel sagt, er bekomme beigebracht, einfach wegzugehen, wenn ihn jemand ärgert, und Respekt vor anderen zu haben. Ein weiterer Schüler sagt, dass man lernt einander zu vertrauen. Lukas fasst es kurz zusammen: "Beim Coolnesstraining lernt man, cool zu bleiben, wenn man angemacht wird."

Herr Dostert geht hier ganz individuell auf die einzelnen Klassen ein und bearbeitet die Probleme, die im Moment anstehen. Dies erfolgt durch unterschiedliche Methoden. Je nach Stimmungslage der Klasse setzt er Entspannungsübungen oder auch Aktionsspiele ein. Ein ganz wichtiger Bestandteil sind die interaktionspädagogischen Übungen und Spiele, in denen die Schüler(innen) direkt mit Situationen konfrontiert werden und die entsprechenden Reaktionen üben. Im Bedarfsfall kommen die Schüler auf den "heißen Stuhl", wobei unter Umständen schon lange schwelende Diskrepanzen aufgedeckt werden.

Hauptanliegen des Coolness-Trainings ist es, den Einsatz von Gewalt, sowohl körperlich als auch verbal, zu vermeiden. Dies erfolgt durch die Schulung der Empathie, die Förderung und Stärkung der Gruppengemeinschaft und auch durch die direkte Konfrontation und Bewusstmachung einer Tat. Grundlage des Trainings ist die "konfrontative Pädagogik", die mit wenigen klaren Regeln auskommt und auf die Bewusstmachung der Handlungen abzielt. Ein wichtiger Baustein ist außerdem die Stärkung des positiven Selbstkonzepts und es werden Techniken der positiven Rückmeldung erlernt. red

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