Wie sind unsere Familiennamen entstanden? Dieser Frage widmet sich Namensforscher Wolfgang Reget. Für die SZ geht er der Herkunft von Familiennamen auf den Grund, heute dem Namen Collmann.Kollmann, Collmann, Kolmen, Colmen - die Aufzählung lässt sich mit weiteren Namensvarianten noch fortsetzen. Ein in Deutschland weit verbreiteter Name, für dessen Entstehung es wohl unterschiedliche Erklärungen gibt. Für die in unserer Region lebenden Namensträger ergibt sich eine zweifelsfreie Namensdeutung. Nahe der saarländischen Grenze, vier Kilometer nordwestlich von Niedaltdorf liegt das kleine lothringische Bauerndorf Colmen. Dort lebte vor 1600 ein reicher Bauer namens Wallerichs Peter, auch Meyer Peter genannt. Sein ältester Sohn Augustin brachte es in Wallerfangen, der Hauptstadt des deutschen Bellistums von Lothringen (eine von drei Verwaltungseinheiten des damaligen Herzogtums Lothringen) als Notar zu hohem gesellschaftlichen Ansehen. Dessen Bruder Hans, nach seinem Vater auch Peters Hans benannt, heiratete zunächst um 1603 in Kerlingen die Tochter eines einheimischen Bauern, um sich dann um 1616 mit seiner Familie in Harlingen niederzulassen, wo er vom damaligen Grundherrn in das Amt des örtlichen Meyers eingesetzt wurde. Von ihm sind drei Söhne bekannt. Diese wurden hier auf dem Bietzerberg nach dem Geburtsort ihres Vaters benannt und führten den Familiennamen Colmen. Viele Nachkommen sorgten für die rasche Verbreitung des Namens in der Merziger Gegend. Da hier im 17. Jahrhundert Familiennamen noch im Wandel begriffen waren, blieben verschiedene Namensvarianten im Sprachgebrauch. In vielen Fällen veränderte sich der Herkunftsname Colmen zu Collmann (der Mann aus Colmen). Diese Variante wurde in der Folgezeit für die meisten Nachkommen namensgebend.