Cognac, Krisen und ein volles Haus

Oberthal. "Eigentlich war das alles gar nicht so geplant. Vielmehr hat mich der Verein damals angefragt, ob ich sie ein wenig in den Anfängen unterstützen könnte", erzählte Wolfgang Hargarter am vergangenen Sonntagabend im Gasthaus "Zum König". Dessen Gasthaussaal war erneut in eine große Theaterbühne verwandelt worden

 Die Theaterfreunde Oberthal begeisterten mit ihrem Verwirrspiel die Zuschauer. Foto: Carolin Grell

Die Theaterfreunde Oberthal begeisterten mit ihrem Verwirrspiel die Zuschauer. Foto: Carolin Grell

Oberthal. "Eigentlich war das alles gar nicht so geplant. Vielmehr hat mich der Verein damals angefragt, ob ich sie ein wenig in den Anfängen unterstützen könnte", erzählte Wolfgang Hargarter am vergangenen Sonntagabend im Gasthaus "Zum König". Dessen Gasthaussaal war erneut in eine große Theaterbühne verwandelt worden. Die Theaterfreunde Oberthal boten hier drei Tage lang beste Unterhaltung. "Damals", das war vor mittlerweile 23 Jahren, und aus der Anfangsunterstützung ist eine nicht mehr wegzudenkende Zusammenarbeit zwischen dem Regisseur aus Primstal und den Theaterfreunden Oberthal geworden - eine wahrlich fruchtbringende noch dazu. Denn in jedem Jahr haben es die Akteure auf und hinter der Bühne gemeinsam mit dem Wolfgang Hargarter geschafft, ein Stück auf die Bühne zu zaubern, das den Ruf des regen Vereins weit über die Grenzen Oberthals geprägt hat. Auch in diesem Jahr konnte Hargarter mit "seinen" Schauspielern überaus zufrieden sein. Mit großer Spielfreude und einer professionellen Bühnenpräsenz brachten sie in diesem Jahr eine Komödie auf die Bühne, die für große Heiterkeit im Saal sorgte. Denn, was ist für den Zuschauer schöner, als zu wissen, welche Verwechslungen gerade auf der Bühne für Turbulenzen am laufenden Band sorgen. "Friede, Freude? Pustekuchen!" aus der Feder von Carl Slotboom stand in diesem Jahr auf dem Programm und wurde nach gut 30 Proben am Freitag vor ausverkauftem Haus erstmals in Oberthal aufgeführt. "Und wir hatten wieder 600 Zuschauer an den drei Abenden, eine tolle Zahl, eine Konstante, die unsere Arbeit belohnt", fasste Regisseur Hargarter zusammen. Denn, so weiß er, viele Vereine schaffen diesen Erfolg längst nicht mehr, haben Schwierigkeiten, auch noch eine Aufführung mit genügend Zuschauern zu organisieren. Sicherlich liegt das auch an der professionellen Hand Hargarter, der seine Mimen zur Sprecherziehung schickt und auch in den Proben hohe Ansprüche stellt.

Zum anderen ist der Erfolg der Theaterfreunde auch mit den tollen schauspielerischen Leistungen zu erklären. Denn, gerade wenn die Hauptdarsteller am Ende selbst nicht mehr wissen, wer sie nun eigentlich sind, haben sie längst das Herz des Zuschauers erobert. Glänzend gelungen ist das Silvia Dewes als Marian Baumgart, die vermeintliche Ehefrau und Mutter, den beiden nicht ganz so professionellen Einbrechern, glänzend gespielt von Reinhard Wagner (ist er nun Fred oder doch Gerd?) und Patrick Färber. Um keine Erklärung verlegen wurschtelte sich der angebliche ehemalige Studienkollege samt seiner "Familie" immer tiefer ins Schlammassel.

Dank unglaublichem Wortwitz, aber auch der Situationskomik, hier begeisterte Jürgen Wagner alias Herr Groß, mit Cognac abgefüllt das Publikum, gab es am Ende lang anhaltenden Applaus für ein überaus gelungenes Theaterwochenende. Ihre Aufgabe meisterten bestens auch Margarete Klein, Sylvia Hans, Anne Nilles und Peter Kunz.

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