City-Bummel mit Sonnenbrille
Neunkirchen
Neunkirchen. Citymanagerin Jessica Strube musste ihre Sonnenbrille aufsetzen, um das Treiben auf dem Neunkircher Stummplatz im Auge behalten zu können: "Super! Das Wetter ist das i-Tüpfelchen!", freute sie sich "Und auch ansonsten läuft alles topp!" In der Tat hätte der gestrige verkaufsoffene Sonntag mit vielfältigem Rahmenprogramm kaum einen besseren Start in die Frühlingssaison hinlegen können. Ab dem frühen Nachmittag strömten die Besucher in die Innenstadt, schlenderten an den Info-Ständen verschiedener Aussteller entlang, genehmigten sich ein Eis oder weihten - wenn auch noch in der Winterjacke - die Außenbestuhlungen der Cafés ein. Auch die Bänke vor der SR3-Bühne waren schnell besetzt. Hier führte Moderator Eberhard Schilling routiniert durch ein Programm mit Musik und Tanz, dem sich einige Sonntagsbummler aktiv anschlossen: Zur Musik der Gruppe "The Gambles" aus den 60er- und 70er Jahren legte manch einer einen flotten Rock'n'Roll aufs Pflaster, zu den Anweisungen einer Zumba-Lehrerin vertrieb man die letzte Wintermüdigkeit.Zwischen Ständen mit saarländischen Spezialitäten oder Frühlingsdeko, ausgestellten Autos und Fahrrädern bummelte auch Ute Wilhelm hindurch: "Unter der Woche habe ich wenig Zeit für so etwas. Deshalb finde ich den verkaufsoffenen Sonntag heute super."
Geglückt sind die Bemühungen der Stadt, die Bahnhofstraße und den Lübbener Platz verstärkt in den "Neunkircher Frühling" einzubinden. Hier gab es besonders für kleine Besucher viel zu entdecken, unter anderem ein nostalgisches Mini-Riesenrad, eine Hüpfburg und verschiedene Spiele. Die zehnjährige Selina Wannemacher ließ sich beim Kinderschminken in eine farbenfrohe und glitzernde "Frühlingsblume" verwandeln. "Mir gefällt es sehr gut hier. Besonders toll sind auch die Ziegen", meinte sie. In einem Streichelgehege, das der Neunkircher Zoo hergerichtet hatte, mümmelten Thüringer Bergziegen entspannt an ihrer Stroh-Auslage und gingen neugierig schnuppernd auf Besucher zu. "Es handelt sich um eine selten gewordene Hausziegenrasse", erklärte Tierpfleger Lothar Schmitt. "Deshalb und weil sie besonders friedlich sind, haben wir sie für heute ausgewählt." Einige Schritte weiter hatten die Mini-Truck-Freunde Saar mit Liebe zum Detail eine Miniatur-Landschaft aufgebaut. Wer wollte, durfte selbst einen der ferngesteuerten kleinen Lkw über die Straßen lotsen.
Kleine wie große Besucher begeisterte der Frühlings-Express - eine blau-gelbe Bimmelbahn, die zu einer Tour durch die Innenstadt einlud. Dabei trugen Schaffner und Begleiter fast 80 Jahre alte Original-Straßenbahnuniformen.
Wer die renovierte Gebläsehalle oder ihren neuen Bühnenboden noch nicht in Augenschein genommen hatte, konnte dies gestern nachholen. Bei Führungen zeigte Veranstaltungsmeister Thomas Hoheisel auch den ansonsten nicht zugänglichen Backstage-Bereich, technische Einrichtungen und Künstler-Garderoben. Brigitte Neufang-Hartmuth von der Stadt führte durch eine kleine Ausstellung zur Geschichte der Halle. Das Resonanz war groß: "Allein 250 Besucher hatten wir im ersten Führungsdurchgang", berichteten Klaus Braße von der Kulturgesellschaft und Cornelia Feld von der Stadt. Musik vom Musikverein Münchwies und Kinderanimation mit Clown Goethe vervollständigten hier das Programm des "Neunkircher Frühlings". "Besonders toll sind auch die Ziegen!"
Die zehnjährige Selina Wannemacher
