Näherinnen werden mit Aufträgen überrannt Die Nachfrage nach selbstgenähten Masken ist enorm

Riegelsberg-Walpershofen · Seit 7.30 Uhr haben die Telefone bei der christlichen Nähgruppe „Kunterbund“ in Riegelsberg-Walpershofen am Dienstag nicht mehr stillgestanden.

 Eine selbstgenähte Schutzmaske von Susanne Himbert.

Eine selbstgenähte Schutzmaske von Susanne Himbert.

Foto: Susanne Himbert

Die SZ hatte berichtet, dass die Gruppe nach Schnittmustern unter anderem der Uniklinik Grenoble wiederverwendbare, nicht-medizinische, bei 60 Grad maschinenwaschbare Atemschutzmasken näht, die an Kliniken, Unternehmen und Privatpersonen abgegeben werden. „Der weiteste Anruf kam aus Tirol“, berichtete Susanne Himbert der SZ. Ein Sanitätshandel habe angerufen, der Probleme hat, an Atemschutzmasken zu kommen. Auch die VSE und die Caritas meldeten sich. Die Masken können zwar nicht im intensivmedizinischen Bereich von Krankenhäusern verwendet werden, aber sind etwa für Reinigungspersonal oder Hausmeister gedacht. Der Träger dieser waschbaren Baumwollmasken ist selbst, ähnlich wie bei den einfachen OP-Masken der Kliniken, nicht vor Ansteckung geschützt.

Susanne Himberts Mann Stefan, der am Dienstag dienstfrei hatte, übernahm den Telefondienst ebenso wie Elena Hohlbeck am anderen Telefon, die ihre Mutter Birgit unterstützte. „Wir haben vielfach einfach die Schnittmuster weitergegeben und hoffen nun auf einen Schneeballeffekt“, sagte Stefan Himbert. 200 Bestellungen habe man entgegen genommen. Es hätten viele ältere Menschen angerufen, darunter auch Krebspatienten. „Viele haben einfach nur Angst“, so Stefan Himbert.

Die Gemeinde Schwalbach habe sich gemeldet und wolle die Schnittmuster über die sozialen Medien verbreiten. Auf dass sich noch mehr Näherinnen und Näher ans Werk machen, um das Saarland mit Atemschutzmasken zu versorgen.

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