Christi Geburt bringt Licht in ihr Leben

Burbach. Hier Adventshektik, Menschen, die durch die Straßen hasten, von Pflichten des Alltags, von so vielem, was vor dem Fest noch unerledigt ist, getrieben. Dort Kloster-Tage am Rande der Stadt. Die Schwestern der heiligen Klara leben in Burbach dort, wo der Lärm und die Hektik der Großstadt schon abebben

 Mit jeder Kerze, die Schwester Teresa hier in der Klosterkirche anzündet, rückt Weihnachten näher. Sie brennen während der O-Antiphonen, uralten Rufen an den erwarteten Messias. Foto: Becker&Bredel

Mit jeder Kerze, die Schwester Teresa hier in der Klosterkirche anzündet, rückt Weihnachten näher. Sie brennen während der O-Antiphonen, uralten Rufen an den erwarteten Messias. Foto: Becker&Bredel

Burbach. Hier Adventshektik, Menschen, die durch die Straßen hasten, von Pflichten des Alltags, von so vielem, was vor dem Fest noch unerledigt ist, getrieben. Dort Kloster-Tage am Rande der Stadt. Die Schwestern der heiligen Klara leben in Burbach dort, wo der Lärm und die Hektik der Großstadt schon abebben. Der Rest des Grundrauschens, das unser Alltag ständig erzeugt, prallt an den Mauern der Klosterkirche und des benachbarten Hauses ab. "Uns ist diese tägliche Struktur wichtig aus Stille, Gebet, Arbeit und Zusammensein. Aber es gibt für uns auch Rückzugsmöglichkeiten", sagt Schwester Teresa.Und doch wissen die Frauen, die dort diesen ganz besonderen Rhythmus leben, dass dieses Dasein bei Menschen jenseits der Klostertüren gerade vor den Festtagen Fragen aufwirft. Schwester Maria kennt solche Fragen: "Zwanzigmal und öfter Advent im Kloster, immer die gleichen Lieder, immer die gleichen Texte. Wird das nicht öde? Das ganze Geglitzer und Gefunkel, das uns in den Straßen umgibt, die Adventsmärkte und der Glühwein tun wenigstens unserem Gemüt was Gutes. Aber der Advent drinnen - in der dunklen Kirche und noch weiter: in unserem Herzen?"

Der Pause voller Nachdenklichkeit lässt die Nonne das folgen, was für sie und ihre Mitschwestern den Advent ausmacht: "Er ist das Gegenteil von langweilig. Er ist ein Abenteuer. Wie das? Wir bleiben nicht dieselben, und Gott ist eine lebendige Wirklichkeit. Er kommt, damit wir wieder zu ihm kommen. Wenn das geschieht, sind wir beim Kern dessen, wozu wir Mensch sind. Das wird in den Texten des Advents besonders deutlich. Dieses Abenteuer ist kein lautes. Wir merken es nicht in der schrillen Glitzerwelt, die uns umgibt. Aber es erreicht uns in der Stille und in der schlichten Feierlichkeit der Liturgie." Diese Feierlichkeit wollen Pfarrer Johannes Kreier, die drei Ordensfrauen, eine Novizin und ein Gast, der die Weihnachtstage im Kloster verbringt, mit allen teilen, denen dieses Fest wichtig ist. Sie laden zum Mitfeiern des Weihnachtswunders ein (siehe Infokasten).

Diesen Stunden in der Gemeinschaft stehen natürlich die Momente gegenüber, in denen sich die Schwestern zurückziehen, das Wunder der Weihnacht auf sich wirken lassen. Zeit für Leckereien, kleine Geschenke wie ein schönes Gefäß für ein Teelicht, die bleibt den Schwestern schon.

Aber der schönste Moment an diesen Tagen hat für die Nonnen und ihre Gäste nichts mit Christbaum, Päckchen und buntem Papier zu tun. Es ist das Weihnachtsevangelium.

"Wir werden staunen wie die Hirten auf dem Feld, dass in einem Baby die ganze Gegenwart Gottes aufleuchtet", sagt Schwester Maria.

"Der Advent ist ein Abenteuer."

Schwester

Maria

Auf einen Blick

Heiligabend: 17 Uhr: erste Vesper vom Hochfest; 19.30 Uhr: Vigil; 23 Uhr: Christmette (mit Gesängen der franziskanischen Weihnacht). 1. Weihnachtstag: 7 Uhr: Laudes; 11 Uhr: Eucharistiefeier (Choralamt mit deutschen Weihnachtsliedern); 18 Uhr: feierliche Vesper (mit Einzelsegen für die Gläubigen). 2. Weihnachtstag: 7 Uhr: Laudes; 11 Uhr: Eucharistie; 18 Uhr: festliche Vesper. Donnerstag, 27. Dezember: 7 Uhr: Laudes; 9 Uhr: Eucharistie (mit Segnen und Verkosten des Johannesweines); 18 Uhr: Vesper. Freitag, 28. Dezember: 7 Uhr: Laudes; 9 Uhr: Eucharistie mit Segnung der Kinder; 18 Uhr: Vesper. Samstag, 29. Dezember: 7 Uhr: Laudes; 9 Uhr: Eucharistie; 18 Uhr: Vesper. Sonntag, 30. Dezember: 7 Uhr: Laudes; 11 Uhr: Eucharistie; 18 Uhr: Vesper. Montag, 31. Dezember: 7 Uhr: Laudes; 9 Uhr: Eucharistie; 18 Uhr: Vesper (mit Lichterprozession). 22 Uhr bis 0 Uhr: Gebet vor dem Übergang ins Jahr 2013. Dienstag, 1. Januar: 7 Uhr: Laudes; 11 Uhr: Eucharistie; 18 Uhr: festliche Vesper. red

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