Chlorgasalarm: Freibad Oberthal wird geräumt

Oberthal. Samstagmorgen, kurz vor halb elf Uhr: Die 80 Gäste freuen sich auf einen sonnigen und erfrischenden Tag im Oberthaler Freibad. Da geht der Chlorgasalarm los. Gefahr droht.Der Bademeister reagiert sofort, bringt die Besucher im hinteren Bereich des Bades in Höhe des Beachvolleyballfeldes in Sicherheit. Weit weg vom Betriebsgebäude mit der Chlorgasanlage

 Gut geschützt bergen diese beiden Feuerwehrleute eine Gasflasche. Foto: Wehr

Gut geschützt bergen diese beiden Feuerwehrleute eine Gasflasche. Foto: Wehr

Oberthal. Samstagmorgen, kurz vor halb elf Uhr: Die 80 Gäste freuen sich auf einen sonnigen und erfrischenden Tag im Oberthaler Freibad. Da geht der Chlorgasalarm los. Gefahr droht.Der Bademeister reagiert sofort, bringt die Besucher im hinteren Bereich des Bades in Höhe des Beachvolleyballfeldes in Sicherheit. Weit weg vom Betriebsgebäude mit der Chlorgasanlage. Feuerwehr, DRK und Polizei werden alarmiert und rücken schnell aus.Die Feuerwehr bringt die Gäste, darunter eine ganze Schulklasse aus dem Schullandheim Oberthal, über den hinteren Notausgang in die Bliestalhalle in Sicherheit. Derweil besprühen Einsatzkräfte der Wehr das Betriebsgebäude aus zwei Wasserwerfern mit Wasser. Das Wasser soll das Chlorgas binden und niederschlagen.Der Löschbezirk Oberthal ist Teil des Gefahrenschutzzuges im Landkreis. Die Experten der Wehr messen in Schutzanzügen den Chlorgasgehalt im Freien rund um das Betriebsgebäude und in dem Raum, in dem die Gasflaschen stehen. Ob drinnen oder draußen, die Messwerte liegen nach Informationen des Gemeindewehrführers und Einsatzleiters vor Ort, Stefan Müller, deutlich unter den Grenzwerten. Nach seiner Ansicht kann nicht viel Chlorgas ausgetreten sein.Die Wehrleute stellen die Anlage ab, drehen die Gasflaschen zu und bringen sie nach draußen. Dort werden sie auf Dichtigkeit geprüft. "Die Flaschen waren dicht", so Müller gegenüber der SZ. Die Feuerwehr ist laut Müller mit 43 Einsatzkräften aus allen drei Löschbezirken im Einsatz. Derweil betreuen etwa 15 Helfer aus verschiedenen Vereinen des Roten Kreuzes die Badegäste, vor allem die Schüler. Sie sorgen auch für den Rücktransport der Schüler ins Schullandheim.Der Bademeister wird zur Beobachtung ins Krankenhaus gebracht. Das bestätigt die Polizei St. Wendel. Drei Badegästen hätten über Haut- und Augenreizungen geklagt. Nach Informationen der Polizei hatte der Bademeister kurz vor dem Alarm einen Druckabfall in der Chlorgasanlage festgestellt. Beim Überprüfen der Anlage habe er Chlorgas gerochen. Vor Ort waren auch Fachkräfte des Landesamtes für Umweltschutz und des Gesundheitsamtes."Solange wir nicht wissen, was zu dem Chlorgasalarm geführt hat, bleibt das Bad geschlossen", unterstrich gestern der Oberthaler Bürgermeister Stephan Rausch gegenüber der SZ: "Die Sicherheit der Menschen hat Vorrang." Am heutigen Montag sollen Experten die Ursache ermitteln. Man werde sich bemühen, das Bad so schnell wie möglich wieder zu öffnen.Das Freibad Oberthal ist mehr als 50 Jahre alt. Gutachter bestätigen, dass es grundlegend saniert werden müsste. Diese Sanierung würde die Gemeinde aber 2,9 Millionen Euro kosten.

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