Chinesischer Nationalcircus in der Saarlandhalle Schlangenfrauen und Hütchenspieler

Saarbrücken · Der Chinesische Nationalcircus zeigte in Saarbrücken seine neue Show mit dem Titel „The Great Wall“. Die Künstler besannen sich dabei wieder ihrer Wurzeln.

 Diese unglaublich bewegliche Künstlerin des Chinesischen Nationalcircus balancierte Wassergläser.

Diese unglaublich bewegliche Künstlerin des Chinesischen Nationalcircus balancierte Wassergläser.

Foto: Chinesischer Nationalcircus/Tim Foltin

Eine Schlangenfrau balanciert mit einer Pyramide aus Wassergläsern. Zwei andere Artistinnen reichen ihr die nächsten Gläser – und der Balanceakt wird immer komplizierter. Mit der neuen Show „The Great Wall“ des Chinesischen Nationalcircus besann sich die Artistengruppe am Sonntag in der Saarbrücker Saarlandhalle anlässlich ihres 30-jährigen Bestehens wieder auf ihre traditionelleren Wurzeln: In der Vergangenheit habe man versucht, die Artistik mit Schauspiel zu verbinden, erläuterte Heike Betz, die die Veranstaltung in Saarbrücken organisiert hat. Doch mit „The Great Wall“ konzentrierte sich das Team wieder auf das, was es am besten kann: chinesische Artistik.

Gleichgültig, ob es sich nun um Schlangenfrauen oder Hütchenspieler handelte, in Sachen Artistik kennt sich der Chinesische Nationalcircus bestens aus. Highlights waren ein asiatischer Magier, der seinen Kollegen mithilfe einiger Zaubertricks Essen herbeizauberte, sowie ein Dompteur, der zwei niedliche, aber leider etwas übereifrige chinesische Hundewelpen, vorzugsweiße in Schwarz-weiß gehalten, zähmte – dabei aber lange nicht sein wahres Gesicht zeigte. Mit anderen Worten: Eine Art chinesischer Zorro, der insbesondere angesichts „Black Beauty“ einige Probleme hatte, ihr Temperament zu zügeln.

Die Rahmenhandlung war dagegen minimalistisch gehalten. Sie spielt zur Zeit der Großen Mauer, die China in zwei Hälften teilte. Die Mauer könne erst verschwinden, wenn auch die Mauer aus den Köpfen der Menschen endlich verschwunden sei, verkündete der Erzähler, eine Stimme aus dem Off, und stellte damit einen zeitlosen Bezug zur Gegenwart her.

In der Zwischenzeit aber erschlug eine Artistin mit ihren Kartentricks fast mehrere Kollegen, die eine Schlangenfrau wieder zum Leben erwecken musste. Und ein Jongleur blendete ein junges Mädchen, indem er mit einer Glaskugel balancierte. Die Jonglage war das Element der Show, das am meisten anzutreffen war: Jonglage mit Vasen, Tellern, Wassergläsern und Kugeln waren an der Tagesordnung. Ein junger Mann, der Kaiser, balancierte auf seinem Kopf mit einem Holzdrachen, den die jungen Damen aus Übermut kreiert hatten. Dabei ging jedoch eine Wollmütze, die problemlos eine Krone ersetzte, verloren und verfing sich im Drachengestell.

Alles in allem war es eine unterhaltsame Show, deren Konzept sich wieder in die passende Richtung entwickelt. Die Zuschauer dankten es mit viel Applaus und reichlich guter Laune.

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