Chinese malt die Nordseeküste mit starken Farben als Ort der Einsamkeit

Sulzbach. Der Austausch zwischen den Kulturen soll mehr sein als ein unverzichtbarer Bestandteil von Sonntagsreden. Der Kunstverein Sulzbach hat sich dieser Aufgabe gestellt und unter dem Titel "Chinart" eine interessante Ausstellung junger chinesischer Kunst in die Galerie der Sulzbacher Aula geholt

Sulzbach. Der Austausch zwischen den Kulturen soll mehr sein als ein unverzichtbarer Bestandteil von Sonntagsreden. Der Kunstverein Sulzbach hat sich dieser Aufgabe gestellt und unter dem Titel "Chinart" eine interessante Ausstellung junger chinesischer Kunst in die Galerie der Sulzbacher Aula geholt. Dabei standen dem Vorhaben, vier junge Künstler nach Sulzbach zu holen, Visaprobleme ebenso im Weg wie die Vulkanasche, wie die Kunstvereinsvorsitzender Heiko Bellon bei der Vernissage berichtete. Die Sprachgrenzen waren dabei vergleichsweise leicht zu überwinden, denn Maler Yi Lü hat an der Hochschule der Bildenden Künste Saar bei Bodo Baumgarten studiert und für die Auswahl seiner Kollegen gesorgt. Die Sulzbacher Ausstellung ist mit einer Schau verbunden, die es 2009 in Shanghai und Hangzhou gab. Daran nahm neben Yi Lü die Malerin Judith Sturm teil, die ebenfalls bei Bodo Baumgarten studiert hatte. Die Sulzbacher Ausstellung zeigt, womit sich junge Künstler um die 30 aus China beschäftigen. Westliche und östliche religiöse Ikonographie prallen aufeinander in den im Computer gefertigten Fotocollagen des Künstlerpaares Kang Kai und Xu Guofeng. Das traditionelle Landschaftsbild lädt Song Yonghua mit der Bedrohung durch Zivilisationsmüll und Umweltzerstörung auf. Den umgekehrten Weg geht Yi Lü, der viele Jahre in Deutschland lebte und mittlerweile deutscher Staatsbürger ist. Er zeigt farbstarke Strandszenen von einer Insel an der norddeutschen Küste, die ihm zum Sinnbild der Einsamkeit geraten. Der zwischen Vertrautem und Fremden wechselnde Blick bestimmt auch das Motiv des Affen bei Huang He, wild, aber technisch versiert gemalt: als Begegnung zweier Welten nah und fern. sgAusstellung bis zum 30. Mai. Öffnungszeiten von Mittwoch bis Freitag von 16 bis 19 Uhr. Sonntag, Feiertag von 14 bis 18 Uhr.

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