"Chemiker fahren kein Taxi"

Dudweiler. "Wie habt ihr euch denn einen Professor vorgestellt? Mit wirrem grauem Haar und unzusammenhängender Rede?" So begann Guido Kickelbick, Professor für Chemie an der Universität des Saarlandes, seinen Vortrag vor Oberstufenschülern der Gesamtschule Sulzbachtal

 Professor Guido Kickelbick bei seinem Vortrag an der Gesamtschule. Foto: Andrea Wille/Schule

Professor Guido Kickelbick bei seinem Vortrag an der Gesamtschule. Foto: Andrea Wille/Schule

Dudweiler. "Wie habt ihr euch denn einen Professor vorgestellt? Mit wirrem grauem Haar und unzusammenhängender Rede?" So begann Guido Kickelbick, Professor für Chemie an der Universität des Saarlandes, seinen Vortrag vor Oberstufenschülern der Gesamtschule Sulzbachtal. Dieser Erwartung kommt er jedenfalls nicht nach - sein Haar ist schwarz und seiner Rede können nicht nur Chemieprofis folgen. Den Schülerinnen und Schülern will er die Angst vor seinem Fachgebiet, der Materialchemie, und der Chemie im Allgemeinen nehmen.Der Beamer strahlt eine komplexe Formel an die Wand und ein Raunen geht durch die Reihen. Doch Kickelbick nimmt der Formel ihren Schrecken und erklärt daran die Eigenheiten der Chemie.

In seinem Vortrag gibt er zunächst einen Überblick über das, was sein Institut auf dem Campus Saarbrücken tut, dann gibt er einen Einblick in die Materialchemie und informiert schließlich über das Studium der Chemie, wobei er durchaus auch für sein Fach die Werbetrommel rührt. Die Zukunftschancen beschreibt der Naturwissenschaftler mit dem Satz: "Chemiker fahren kein Taxi - sie finden immer einen Job in ihrem Berufsfeld."

In Kickelbicks Ausführungen bleibt immer der Bezug zum Alltag erhalten. So erläutert er auf verständliche Weise auch die Kernspintomographie und thematisiert moderne Entwicklungen wie selbstreinigende Oberflächen oder hochaktuelle Forschungsgebiete wie selbstheilende Materialien für den Dentalbereich.

Dr. Wolfgang Krause, Chemielehrer an der Gesamtschule Sulzbachtal, der den Professor eingeladen hat und der selbst lange an der Saarbrücker Universität und am Institut für Neue Materialien gearbeitet hat, zieht Bilanz: "Die Schülerinnen und Schüler haben interessante Einblicke in die Arbeitsweisen forschender Chemiker erhalten. Ebenso wichtig war es für sie, mal einen Professor im persönlichen Gespräch über das Studium an der Universität befragen zu können."

Und Philipp Lang, Klasse 12, meint: "Mir hat der Vortrag eine neue Tür für meine beruflichen Überlegungen geöffnet." red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort