Chemieunterricht mit der Feuerwehr

St. Wendel. Radioaktivität kann durch Wind und Wasser transportiert werden. Uns alle umgibt natürliche Strahlung. Das und einiges mehr wissen die Schüler der 9c des Cusanus-Gymnasiums, wie sie am Dienstag bewiesen haben. Anlass war eine ungewöhnliche Schulstunde: Stefan Grevener von der St

 Die Schüler freuten sich über die ungewöhnliche Schulstunde.foto: va

Die Schüler freuten sich über die ungewöhnliche Schulstunde.foto: va

St. Wendel. Radioaktivität kann durch Wind und Wasser transportiert werden. Uns alle umgibt natürliche Strahlung. Das und einiges mehr wissen die Schüler der 9c des Cusanus-Gymnasiums, wie sie am Dienstag bewiesen haben. Anlass war eine ungewöhnliche Schulstunde: Stefan Grevener von der St. Wendeler Feuerwehr hielt einen Vortrag über Radioaktivität und erklärte die Funktionsweise eines ABC-Erkundungsfahrzeuges. Und mit diesem speziellen Wagen, mit dem die Feuerwehr radioaktive, biologische und chemische Verschmutzung misst, ist er der Einfachheit halber auf den Schulhof vorgefahren.Chemielehrerin Martina Schley kam diese ausgefallene Idee. Ihre Schüler zeigten sich während des Unterrichts besonders wissbegierig, das Thema waren Atome. Und hierbei bohrten die Kinder nach, nicht zuletzt wegen der Katastrophe im japanischen Atomkraftwerk Fukushima vor rund einem Jahr. Schley: "Die Schüler wollten wissen, wie es dazu kam und ob so etwas auch in Deutschland passieren kann. Das Interesse war enorm, daher haben wir zusätzlich zum Unterrichtsstoff das Thema Radioaktivität behandelt." Diskussionen, Referate und Filmvorführungen folgten. Dann kam Schley der Gedanke, Feuerwehrmann Grevener einzuladen. Dieser war sofort Feuer und Flamme für die Idee: "Das ist das erste Mal, dass ich mit diesem Fahrzeug an einer Schule bin, es können gerne noch weitere Male folgen." Den Schulhof rund um den Wagen hatte Grevener mit einem Warnband abgesperrt, mehrere Radioaktivitäts-Schilder aufgestellt. Das Interesse war geweckt. Auch Schüler, die nicht in der 9c sind, waren neugierig.

Dann begann Grevener seinen Vortrag und hatte seinerseits einige Fragen an die Schüler. Interessiert lauschte die 9c und zeigte sich bestens vorbereitet. Welche Arten von Strahlung gibt es?"Alpha-, Beta- und Gammastrahlung", lautete die richtige Antwort der Klasse. Wo kann ein Chemieunfall passieren? "Im Chemieunterricht", witzelte ein Schüler. Messgeräte der Feuerwehr wanderten durch die Hände der Schüler. Und so wurde nebenbei die Strahlung der Umgebung gemessen - oder auch jene der eigenen Armbanduhr. Mithilfe von Strahlungsquellen, wie etwa dem chemischen Element Strontium, demonstrierte Grevener, wie die Messgeräte bei leicht erhöhter Radioaktivität ausschlagen. Zum Schluss durften die Schüler kurz in den Wagen steigen, wo ihnen der Feuerwehrmann die Messergebnisse der regelmäßig stattfindenden Strahlungsmessungen zeigte. Die Pausenglocke beendete diese Schulstunde im Freien, die bestimmt bei dem ein oder anderen länger im Gedächtnis haften bleiben wird. lk

Interessierte Schulen können sich an die Freiwillige Feuerwehr in St. Wendel wenden, um einen Vortrag mit dem ABC-Wagen zu vereinbaren. Kontakt: Stefan Grevener, St. Floriansweg 1, 66606 St. Wendel, Tel. (0 68 51) 4 58 38 31.

fw-wnd.de

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