CDU wirft Stadt in Sachen Messe Konzeptlosigkeit vor

Saarbrücken. Kein Konzept, aber schonmal draufhauen - so bewertet der Vorsitzende der CDU-Stadtratsfraktion, Peter Strobel, das Vorgegehen der Stadtverwaltung in Sachen Saarmesse. Dass die Stadt die private Messe GmbH massiv unter Druck setzten will, um den bis 2019 laufenden Messevertrag noch zum Ende dieses Jahres aufzulösen, ist aus Sicht der CDU falsch

 Die Messehallen an der Autobahn seien wichtig für die saarländische Wirtschaft, sagt die Messeleitung. Foto: Becker&Bredel

Die Messehallen an der Autobahn seien wichtig für die saarländische Wirtschaft, sagt die Messeleitung. Foto: Becker&Bredel

Saarbrücken. Kein Konzept, aber schonmal draufhauen - so bewertet der Vorsitzende der CDU-Stadtratsfraktion, Peter Strobel, das Vorgegehen der Stadtverwaltung in Sachen Saarmesse. Dass die Stadt die private Messe GmbH massiv unter Druck setzten will, um den bis 2019 laufenden Messevertrag noch zum Ende dieses Jahres aufzulösen, ist aus Sicht der CDU falsch. Sie werde diesem Vorgehen am kommenden Dienstag im Stadtrat nicht zustimmen.

"Grundsätzlich muss die Stadt daran interessiert sein, als Instrument der Wirtschaftsförderung eine Messe zu haben. Da kann man nicht etwas kaputt machen, ohne ein Konzept für etwas Neues zu haben", sagt Strobel. Stadt und Saarmesse GmbH sollten "zu einer vernünftigen, einvernehmlichen Lösung kommen".

Der Geschäftsführer der Saarmesse GmbH, Eric Grandmontagne, verweist derweil auf die wirtschaftliche Bedeutung der Messe für Saarbrücken und das Saarland. Eine Studie zeige, dass durch die Messen 17 bis 18 Millionen Euro "Kaufkraft-Zufluss" erzielt werde. Davon profitieren vor allem Hotels, Gastronomie, das Taxigewerbe, der Einzelhandel, Handwerksbetriebe und Werbeagenturen.

43 Millionen Euro Umsatz machen die Betriebe durch ihre Präsenz auf den Saarbrücker Messen, sagt die Messeleitung. "Ohne die Präsentationsplattform Messe würden gerade kleine und mittlere saarländische Firmen einer unentbehrlichen Marketing- und Absatzmöglichkeit beraubt", heißt es im "Zukunftskonzept" der Messeleitung.

Grandmontagne weist auch auf die 40 Arbeitsplätze bei der Saarmesse GmbH selbst hin. Darüber hinaus "schafft und sichert die Messetätigkeit im Großraum Saarbrücken sowie im gesamten Saarland rund 900 Arbeitsplätze", sagt die Messeleitung.

In Metz und Karlsruhe seien die Messen gerade neu gestaltet worden, in Luxemburg werde das im kommenden Jahr geschehen. Mit einer neu strukturierten Saarmesse solle auch Saarbrücken als Wirtschaftsstandort gestärkt werden. Dazu schlägt Grandmontagne vor, dass Stadt, Land und möglicherweise neue Investoren zusammen mit der Saarmesse GmbH neue Gesellschaften gründen (die SZ berichtete). So sollen "neue Messethemen und andere Events verstärkt akquiriert werden". Grundlage dafür ist für Grandmontage aber der bis 2019 laufende Messevertrag, den die Stadt auflösen will.

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