Schulfahrtenerlass CDU und Linke für Auslands-Schulfahrten

Saarbrücken · Nachdem bekannt geworden ist, dass im Saarland wegen des vor zwei Jahren von Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD) verabschiedeten Schulfahrtenerlasses immer weniger Schüler eine Klassenfahrt ins Ausland machen (wir berichteten), hat sich der Koalitionspartner CDU dafür ausgesprochen, den Erlass zu überarbeiten. „Wir stehen voll und ganz hinter dem Ansatz des Bildungsministers, dass die Teilnahme an Klassenfahrten nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen darf und Schüler zu Hause bleiben müssen, weil sich die Familie die Kosten dafür nicht leisten kann. Der Erlass schränkt die Schulen in seiner jetzigen Form aber zu sehr ein – deshalb werden wir uns in Gesprächen mit dem Bildungsministerium dafür einsetzen, für mehr Flexibilität zu sorgen“, sagt der bildungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Frank Wagner. „Wir brauchen eine Lösung, die einerseits die finanzielle Situation der Eltern berücksichtigt und andererseits den Schulen die Möglichkeit bietet, flexibler mit der Obergrenze von 120 Euro zu verfahren“, sagt der jugendpolitische Sprecher Alexander Zeyer.

Die Linke im Landtag hat sich indes für ein Förderprogramm des Landes ausgesprochen. „Es ist nachvollziehbar, dass der Bildungsminister die Kosten von Klassenfahrten begrenzt hat, damit gerade einkommensschwache Familien nicht ausgegrenzt werden. Dies darf aber nicht dazu führen, dass Bildungsreisen ins Ausland ganz ausbleiben, schließlich stellen sie für die Kinder und Jugendlichen wichtige Erfahrungen dar“, sagt die bildungspolitische Sprecherin Barbara Spaniol. Deshalb wäre eine Förderung durch das Land für Klassenfahrten ins Ausland sinnvoll. „Gerade in Zeiten, in denen Rassismus und Nationalismus immer mehr um sich greifen, ist es unerlässlich, dass junge Menschen – auch diejenigen mit schmalerem Geldbeutel - sich selbst ein Bild von der Welt machen können.“

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