CDU-Fraktionschef Peter Strobel will in den Landtag

Saarbrücken. 26,3 Prozent für Peter Strobel. Als am Abend des 23. Oktober feststand, dass ihren Kandidaten bei der Oberbürgermeisterwahl nur gut ein Viertel derer, die zur Wahl gegangen sind, gewählt hatten, stand die Saarbrücker CDU an einem Tiefpunkt ihrer Parteigeschichte. Peter Strobel selbst machte aus seiner Enttäuschung keinen Hehl

Saarbrücken. 26,3 Prozent für Peter Strobel. Als am Abend des 23. Oktober feststand, dass ihren Kandidaten bei der Oberbürgermeisterwahl nur gut ein Viertel derer, die zur Wahl gegangen sind, gewählt hatten, stand die Saarbrücker CDU an einem Tiefpunkt ihrer Parteigeschichte. Peter Strobel selbst machte aus seiner Enttäuschung keinen Hehl. Und mancher spekulierte darüber, dass Strobel jetzt aussteigt aus der Politik, den Vorsitz der CDU-Stadtratsfraktion niederlegt und sich wieder ganz um das Familienunternehmen kümmert, in dem ihm sein Bruder den Rücken freigehalten hatte.Doch Strobel, der für viele Beobachter wie einer wirkte, der sich nur zufällig in die Politik verirrt hat und dafür eigentlich nicht der richtige Mann ist, entschied sich anders. Der 41-Jährige blieb Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion und stellvertretender CDU-Kreisvorsitzender. Statt enttäuscht und entnervt aufzugeben, startet Strobel nun politisch durch. Er will ein Landtagsmandat - und seine Partei sorgt dafür, dass er eins bekommt. Hat es bei der Oberbürgermeisterwahl noch so ausgesehen, als nehme die Partei Strobel in die Pflicht, in ein offensichtlich aussichtsloses Rennen gegen Amtsinhaberin Charlotte Britz (SPD) zu gehen, hat Strobel nun sehr selbstbewusst seine Führungsrolle in der Saarbrücker CDU angemeldet.

Als es um die Verteilung der aussichtsreichen Listenplätze ging, hat er sich als Nummer zwei hinter dem CDU-Kreisvorsitzenden, Finanzminister Peter Jacoby, durchgesetzt. Diesen Listenplatz wollte auch der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Ratsfraktion, Uwe Conradt. Strobel setzte sich in einer Kampfkandidatur am Freitagabend gegen Conradt durch.

Conradt hat dennoch eine Chance, in den Landtag zu kommen - wenn es gut läuft für die CDU am 25. März. Er schlug den Stadtverordneten Michael Jung aus dem Rennen um Platz drei der Saarbrücker Liste.

Auch wenn man gegeneinander kandidiert hat, die Zusammenarbeit zwischen ihm und Conradt werde funktionieren, "ohne dass es zwischen uns zum Bruch kommt", sagt Strobel. Er will auch mit Landtagsmandat Chef der CDU-Stadtratsfraktion bleiben und "Bindeglied zwischen Stadt und Land sein". Dass er Berufspolitiker wird, sei für ihn "eine Weiterentwicklung", sagt Strobel, der Unternehmer bleiben will. ols

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