CDU: Der Sport wird vernachlässigt

Neunkirchen · Vor Monaten musste die Sport- und Spielhalle an der Neunkircher Fernstraße geschlossen werden. Einsturzgefahr! Doch wie es weitergeht, ist noch immer unklar. Der CDU-Fraktion im Kreistag reißt jetzt der Geduldsfaden. Sie fordert eine rasche Lösung.

 Die Turnhalle an der Fernstraße gilt als einsturzgefährdet. Foto: hi

Die Turnhalle an der Fernstraße gilt als einsturzgefährdet. Foto: hi

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Kurz vor der heutigen Kreistagssitzung (16.30 Uhr, Sitzungssaal im Dienstgebäude an der Saarbrücker Straße 1 in Neunkirchen) hat die CDU-Kreistagsfraktion eine Lösung der Neunkircher Probleme im Schul- und Vereinssport angemahnt. Fraktionschef Lothar Dietz wirft Landrätin Cornelia Hoffmann-Bethscheider "Untätigkeit" vor.

Die CDU führt in einer Presseerklärung aus, dass die aus statischen Gründen erfolgte Schließung der Sport- und Spielhalle an der Fernstraße in Neunkirchen sich massiv auf den Schul- und Vereinssport auswirke. Betroffen seien neben den zahlreichen Vereinen und dem Gymnasium am Steinwald insbesondere das Kaufmännische Berufsbildungszentrum (KBBZ) einschließlich des Beruflichen Oberstufengymnasiums. Für alle Nutzergruppen hätten sich deutliche Einschränkungen beziehungsweise Verschlechterungen ergeben.

Die baulichen Probleme in der Halle an der Fernstraße seien seit Jahren bekannt gewesen, heißt es in der Erklärung. Die CDU-Kreistagsfraktion habe in der Vergangenheit bereits mehrfach auf die Problematik hingewiesen und dafür plädiert, den Kreiszuschuss zur Gebläsehalle lieber als Rücklage für die Sport- und Spielhalle in den Haushalt einzustellen.

Die Tatsache, dass die Landrätin schon seit Juni versuche, mit dem Oberbürgermeister der Stadt Neunkirchen ein Gespräch zu führen, lege einerseits die Vermutung nahe, dass der Breitensport in Neunkirchen nicht die adäquate Unterstützung erhalte wie andere kulturelle Großprojekte und belege andererseits die Untätigkeit der Landrätin.

Der Schulsport des KBBZ Neunkirchen wird seit August dieses Jahres durch die Anmietung der Halle und den Transport der Schülerinnen und Schüler nach Spiesen-Elversberg sichergestellt. Der tägliche Pendelverkehr führt nach Einschätzung der CDU zu gravierenden Beeinträchtigungen, pädagogische Aspekte bei der Gestaltung des Stundenplans müssten völlig außer Acht bleiben.

Verschärft werde die Situation demnächst durch verschiedene Karnevalsveranstaltungen in der Sporthalle Langdell. Hierdurch stehe dem KBBZ Neunkirchen die Halle in Spiesen-Elversberg in der Zeit vom 29. Januar bis 12. März 2014, also fünf Wochen lang, nur eingeschränkt beziehungsweise überhaupt nicht zur Verfügung. Ein ordnungsgemäßer Sportunterricht sei während dieser Zeit nahezu unmöglich.

Zur kurzfristigen Sicherstellung des ordnungsgemäßen Sportunterrichts am KBBZ Neunkirchen und zur langfristigen Lösung der Hallenproblematik für das Gymnasium am Steinwald und das KBBZ Neunkirchen appelliert die CDU-Kreistagsfraktion an die Verwaltungsspitzen von Stadt und Kreis, zu einer raschen Lösung im Interesse der Schülerinnen und Schüler, aber auch der vielen Aktiven in den Vereinen zu finden.

Dabei sollte im Hinblick auf das KBBZ Neunkirchen auch alternativ geprüft werden, ob in der Sporthalle in Wellesweiler ausreichend freie Kapazitäten verfügbar sind, um eine sofortige Verlagerung des Schulsports von Spiesen-Elversberg nach Wellesweiler zu ermöglichen. Hierdurch würden sich die Fahrtzeiten deutlich reduzieren und Mietkosten einsparen lassen.

Gleichzeitig sollte geprüft werden, welche Maßnahmen im Rahmen einer Kooperation mit dem TUS Neunkirchen an der TUS-Halle notwendig wären, um eine verbesserte Übergangslösung für alle betroffenen Schulen kurzfristig zu schaffen.

Lothar Dietz: "Der Neubau einer Halle am bisherigen Standort wäre nicht nur für den Schulsport, sondern auch für den Breitensport aufgrund der verkehrsgünstigen Lage die bevorzugte Lösung; die Sanierung der bestehenden Halle wäre die zweitbeste Lösung; nichts zu tun ist die schlechteste Möglichkeit."

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