Cattenom-Stresstest mit Saar-Experten?

Saarbrücken. Bei einem so genannten Stresstest des lothringischen Kernkraftwerkes in Cattenom soll ein saarländischer Experte miteinbezogen werden. Das hat der französische Europaminister Laurent Wauquiez gestern bei seinem Besuch in Saarbrücken in Aussicht gestellt

 Frankreichs Europaminister Wauquiez mit seinem saarländischen Amtskollegen Toscani (l.) und Ministerpräsident Müller (r.). Foto: bub

Frankreichs Europaminister Wauquiez mit seinem saarländischen Amtskollegen Toscani (l.) und Ministerpräsident Müller (r.). Foto: bub

Saarbrücken. Bei einem so genannten Stresstest des lothringischen Kernkraftwerkes in Cattenom soll ein saarländischer Experte miteinbezogen werden. Das hat der französische Europaminister Laurent Wauquiez gestern bei seinem Besuch in Saarbrücken in Aussicht gestellt. Zudem will der Franzose die Bitte der saarländischen Landesregierung nach Paris übermitteln, dass bei dem Stresstest auch die Gefährdung durch Terroranschläge oder Flugzeugabstürze berücksichtigt werden müsse. Im Anschluss an eine gemeinsame Sitzung mit dem Kabinett der saarländischen Landesregierung in der Villa Europa betonte Wauquiez allerdings: "Derzeit gibt es keinen Anhaltspunkt für Sicherheitsmängel in dem Kernkraftwerk Cattenom." Sollte der Stresstest jedoch "zu einem anderen Ergebnis kommen, wird Frankreich die notwendigen Konsequenzen ziehen", sagte der 36-jährige Wauquiez. Ob das Kernkraftwerk in einem entsprechenden Fall nachgerüstet oder ganz abgeschaltet wird, wollte der Minister auf Nachfrage nicht präzisieren.Es war das erste Mal, dass ein Mitglied der französischen Regierung an der Sitzung eines Landeskabinetts teilgenommen hat. Wauquiez würdigte denn auch im Anschluss das Saarland "als Modell der deutsch-französischen Freundschaft wie keine andere Region in Deutschland oder Frankreich". Ministerpräsident Peter Müller betonte: "Das Saarland ist sich dieser besonderen Rolle und Verantwortung bewusst." Nicht zuletzt deshalb sei während der gemeinsamen Sitzung besprochen worden, das Erlernen der Partnersprache bei jungen Franzosen und Deutschen weiter voranzutreiben. Im Saarland sollen dazu künftig alle Absolventen weiterführender Schulen Französisch sprechen können. Zudem soll im Saarland eine Arbeitsgruppe gegründet werden und Lösungen etwa bei Besteuerungsproblemen bei grenzüberschreitenden Arbeitsverhältnissen erarbeiten. Erörtert wurde auch die Bildung einer binationalen Seniorenagentur nach dem Modell des deutsch-französischen Jugendwerks. jos

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