Casino Schloss Berg wird 20

Nennig. Funkelnde Goldmarken, ein Berg Jetons - von strahlenden Gewinnern schwenkt die Kamera auf Delikatessen im Restaurant, in die geschmackvollen Zimmer des Hotels, überträgt die zauberhafte Mosellandschaft in das Gebäude, das mittlerweile das Wahrzeichen der Obermosel ist: Schloss Berg

Nennig. Funkelnde Goldmarken, ein Berg Jetons - von strahlenden Gewinnern schwenkt die Kamera auf Delikatessen im Restaurant, in die geschmackvollen Zimmer des Hotels, überträgt die zauberhafte Mosellandschaft in das Gebäude, das mittlerweile das Wahrzeichen der Obermosel ist: Schloss Berg. Stolz ist Jürgen Schreier auf den neuen Film, der die Gratulanten gestern bei der offiziellen Feier zum 20. Geburtstag von Casino Schloss Berg begleitet. "Schloss Berg - das Nenn - ich - Glück", zitiert ein strahlender Toto-Direktor aus der Werbung und lässt seine Blicke über die vollbesetzten Reihen mit Gästen schweifen, unter die sich Amtsvorgänger Alfred Holzwarth gesellt hat."Ich erinnere mich noch genau an die Eröffnung vor 20 Jahren. Er trug ein weißes Dinner-Jackett und war stolz wie Oskar", merkt Schreier über Holzwarth an und hat die Lacher auf seiner Seite. Ein Jackett in glänzendem Silbergrau hatte der damalige Finanzminister Hans Kasper aus Büschfeld für diesen denkwürdigen Tag vor zwei Jahrzehnten gewählt. Nur zu gut erinnern sich die beiden Geburtshelfer der mittlerweile sehr erfolgreichen Spielbank an deren Entstehen. "Es war kurz nach dem Regierungswechsel 1985. Ich war mit Ministerpräsident Oskar Lafontaine auf einer Tour zu den Schlössern und Burgen im Grünen Kreis", erzählt Hans Kasper. "Ob Schloss Dagstuhl, Burg Montclair oder Schloss Berg - aus allen drei ist was geworden." Holzwarth nickt. "Alfred, mach mal", lautete der Auftrag von Lafontaine. Er machte, konnte es auch, weil er auf eine gut gefüllte Kasse zurückgreifen konnte. Insgesamt 13,5 Millionen Euro wurden in das Wasserschloss aus dem elften Jahrhundert investiert, das bis 1984 über Jahre als Schullandheim diente. "Bei der ersten Besichtigung haben wir das Linoleum des Bodens gerochen, haben die Decken auf den Betten gesehen. Da wusste ich: Hier muss was passieren", schwelgt er in Erinnerungen. "Es hat mich immer geärgert, dass der Ausblick ins Großherzogtum so strahlend war - einschließlich des Blumenschmucks, der von Remicher Seite bis an die deutsch-luxemburgische Grenze reichte." Nennig sei damals noch ein verträumtes Dörfchen gewesen. Das sollte sich allerdings ändern - durch die Renovierung und Erneuerung des historischen Gebäudes über dem römischen Mosaik etwa, oder die Schiffsanlegestelle in Nennig. "Und die Winzer haben begonnen, einen besseren Wein zu machen", lacht Holzwarth und klopft Weinbauer Gerd Petgen freundschaftlich auf den Arm. "Er war oft mit meinem Vater Alfons zusammen und sprach immer gerne von 'vis-à-vis' von Remich", sagt Gerd Petgen, der Sohn des Ökonomierates. "Ob Alfons Petgen oder Hans-Jörg Dillinger, damals Vorsitzender des Kreis- Fremdenverkehrsverbandes: Ich hatte damals viele, die sich für das Spielcasino stark gemacht haben", berichtet Holzwarth. Ein dickes Dankeschön an den weiteren Mann der ersten Stunde sagt Schreier Perls Ex-Bürgermeister Toni Hoffmann. Dass das Spielcasino den Ort schnell bundesweit bekannt machte, weiß Nennigs ehemaliger Ortsvorsteher Adolf Schmitt. "Bei einem Urlaub am Bodensee brachte man Nennig sofort mit dem Casino in Verbindung." Für Schmitts Nachfolger Karl Fuchs steht fest: Trotz Bauchwehs, das manche anfänglich hatten, sei es das Beste gewesen, was der Region passieren konnte.

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