Caritas warnt vor „Energiearmut“

Merzig-Wadern · Vor dem Hintergrund steigender Fallzahlen von „Energiearmut“ fordert der Caritasverband Saar-Hochwald, die Hartz-IV-Regelsätze zu erhöhen. Danach soll der aktuelle Regelbedarf für Strom von 38,82 Euro um 9,26 Euro erhöht werden.

 Haushalten mit geringem Einkommen machen steigende Energiepreise viel zu schaffen. Foto: BUB

Haushalten mit geringem Einkommen machen steigende Energiepreise viel zu schaffen. Foto: BUB

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Auf die wachsende Zahl von Fällen der so genannten "Energiearmut" weist der Caritasverband Saar-Hochwald im Auftrag des Bundesverbandes in einer Erklärung hin. Demnach haben sich die Energiepreise zwischen 1998 und 2009 nahezu verdoppelt. So hatten beispielsweise zum 1. Januar 2013 viele Stromversorger Preiserhöhungen um durchschnittlich zwölf Prozent umgesetzt.

"Auch Haushalte mit geringem Einkommen, die Wohngeld erhalten, sind von steigenden Energiepreisen betroffen. So sind die Kosten zwischen 2005 und 2012 zum Beispiel für Heizöl um 61 Prozent, für Gas um 31 Prozent und für Fernwärme um 45 Prozent gestiegen", heißt es vonseiten der Caritas. Dennoch sei 2011 die Heizkostenkomponente im Wohngeld mit der Begründung gesunkener Energiekosten gestrichen worden. "Energieknappheit droht, wenn ein niedriges Einkommen oder mangelnde Energieeffizienz zusammentreffen", erklärt der Caritasverband.

Die karitative Organisation fordert unter anderem, den aktuellen Regelbedarf eines Alleinstehenden für Strom bei den Hartz-IV-Regelsätzen von monatlich 32,82 Euro um 9,26 Euro zu erhöhen und jährlich an die tatsächliche Strompreissteigerung anzupassen.

Der Nutzung von energieeffizienten Haushaltsgeräten spielt eine entscheidende Rolle bei der Energiebilanz eines Haushaltes: Auf sie entfallen rund 40 Prozent des Stromverbrauches in einem Haushalt. Dazu die Caritas: "Jedoch ist für die Anschaffung langlebiger Gebrauchsgegenstände im Regelbedarf ein monatlicher Betrag von 2,66 Euro vorgesehen." Die Caritas fordert, dass die entsprechenden Pauschalen erhöht und mit einem Zuschuss aufgestockt werden.

Prävention und Beratung sind nach Überzeugung der Caritas Maßnahmen, die auch helfen, Energieschulden zu verhindern. Die allgemeine Sozialberatung als Erstanlaufstelle und Grunddienst der Caritas zeichne sich durch schnelle und direkte Unterstützung der Hilfesuchenden aus.

Die allgemeine Sozialberatung beim Caritasverband Saar-Hochwald wird in unserem Kreis in Merzig, Torstraße 24, Telefonnummer (0 68 61) 9 12 07 15, Losheim am See, Telefonnummer (0 68 72) 42 89, und Wadern, Am Kleinen Markt 4, Telefonnummer (0 68 71) 9 20 94 22 angeboten.

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