Saarlouis. "Jeder sollte in seinem näheren Umfeld die Augen aufhalten", sagt Edith Monz-Schwarz von der Schwangerenberatung der Caritas in Saarlouis, "die Armut ist selten weit weg, sie versteckt sich nur gut!" Monz-Schwarz ist eine der hauptamtlichen Mitarbeiterinnen der Caritas, die in Saarlouis mit einem Stand auf der Französischen Straße über ihre Kampagne "Armut macht krank" informieren. Gabriele Kneis, ebenfalls hauptberuflich tätig in der Schwangerenberatung, nickt zustimmend. "Dass Armut krank macht, sehen wir in unserer tagtäglichen Arbeit.""Es gibt viele Gründe für Armut - die Verschuldung nimmt stetig zu durch die steigenden Strom-,Wasser- und Benzinkosten und natürlich die Arbeitslosigkeit", ergänzt sie. In Deutschland seien etwa 14 Prozent der Gesamtbevölkerung von Armut bedroht. Die Lage in Saarlouis schätzen die beiden Caritas-Mitarbeiterinnen als durchwachsen ein, besonders problematisch finden sie die Situation in Dillingen und Roden. "Saarlouis ist ja immer noch eher ländlich strukturiert", sagt Monz-Schwarz, "da schießen die Großeltern oft noch was dazu, wenn es ihren Kindern und Enkelkindern finanziell nicht gut geht. Aber wo das familiäre System nicht mehr greift, kommt es zu gravierenden Problemen." Armut führt in unterschiedlichster Weise dazu, dass betroffene Menschen davon krank werden. "Oft fehlt Geld für Medikamente oder die Praxisgebühr", beschreibt Monz-Schwarz, "und arme Familien leben oft in billigen, schlechten Wohnungen mit Schimmel und Ähnlichem, was sie krank macht." "Auch gesunde Lebensmittel zu kaufen ist für viele arme Bürger, insbesondere Obdachlose, ein Problem", sagt Marietta Monz-Schweitzer von der Schuldnerberatung der Caritas in Lebach. Die Resonanz auf den Stand der Caritas ist positiv. Viele Menschen bleiben stehen und unterhalten sich mit den Mitarbeiterinnen. Darunter sind auch einige Betroffene, denen die Caritas ermöglicht, ihre Gedanken zum Thema aufzuschreiben.