Campus ändert sein Gesicht

Homburg. Die größte und teuerste Baustelle des Saarlandes befindet sich ab dem kommenden Jahr auf dem Gelände des Uniklinikums in Homburg. Und dies wird auch noch bis 2015 der Fall sein

Homburg. Die größte und teuerste Baustelle des Saarlandes befindet sich ab dem kommenden Jahr auf dem Gelände des Uniklinikums in Homburg. Und dies wird auch noch bis 2015 der Fall sein.

Dann, so hofft der Leiter des Büros für Neubauprojekte, Martin Niederlag, könnte der größte Brocken fertig sein: die Innere Medizin, die mit einem Kostenrahmen von rund 100 Millionen Euro veranschlagt wird. Und genau um dieses Riesenprojekt wird sich ab dem kommenden Jahr eine Art Umzugs-Reigen quer über den Campus drehen. Dreh- und Angelpunkt ist das künftige Verfügungsgebäude, dessen Rohbau bereits steht. Es soll im November 2010 fertig sein und wird entsprechend ausgestattet, damit es im Laufe der kommenden fünf Jahre eine Abteilung nach der anderen aus dem Bereich Innere Medizin aufnehmen kann.

Als erster wird Professor Frank Lammert aus der Inneren Medizin II (Magen- und Darmkrankheiten) ins Verfügungsgebäude einziehen. Und so wird es dann weitergehen, bis jede Abteilung einmal an der Reihe war. "In dieser Zeit können wir dann das bisherige Gebäude abreißen und neu bauen", erklärt Niederlag. Am Ende, wenn im Verfügungsgebäude der letzte Umzug über die Bühne gegangen ist -, steht ein fertiges Großprojekt für 100 Millionen Euro auf dem Campus, das dann wohl die modernste "Innere" zwischen Frankfurt und Nancy beherbergen dürfte. Die Innere Medizin ist bisher auf fünf Kliniken an 14 verschiedenen Standorten verteilt, was die Arbeit in Homburg schon immer enorm erschwert und auch zu Klagen bei den Patienten geführt hat.

Nun wird die "Innere" unter ein Dach kommen mit der Orthopädie, die wiederum ein neues Gebäude an der Südseite der Chirurgie erhält, während Chirurgie und Innere einen gemeinsamen Eingang bekommen und fortan zusammengehören.

Dies ist aber nicht alles, denn weitere 100 Millionen aus dem Landestopf stehen für Projekte zur Verfügung, die zum Teil gerade gebaut werden, zum Beispiel die Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, das so genannte Johanniterhaus. Es soll im kommenden Frühjahr fertig werden. Der Neubau für Strahlentherapie steht bereits auf dem Campus, er wurde in einer Art modernen Lego-Bauweise errichtet (wir berichteten) und wird Anfang März seine Arbeit aufnehmen. Für April ist die Eröffnung der neuen Blutspendezentrale anvisiert, "eine ganz wichtige und notwendige Einrichtung", betont Niederlag.

Meinung

Spezialisten für Umzüge

Von SZ-Redakteurin

Christine Maack

Auf die Mitarbeiter des Uniklinikums wird in den kommenden fünf Jahren jede Menge Umzugsstress zukommen. Am Ende wird aber auf dem Waldgelände der ehemaligen Heil-und Pflegeanstalt endlich ein modernes Klinikum stehen. Als die Franzosen 1947 entschieden, hier eine Universität mit einer medizinischen Fakultät zu gründen, mutierten die beschaulichen Pavillons im Grünen zu einer effizienten medizinischen Hochleistungsmaschine. Die aber immer noch über eine bauliche Ausstattung aus der Kaiserzeit verfügt. In Homburg wird bis heute noch fast alles über den Campus geschleppt: Betten, Patienten, Medizin. Das wird in den kommenden Jahren noch schlimmer werden, denn die Umzüge erhöhen die Hin- und Herlauferei. Aber ein Ende ist abzusehen. Wahrscheinlich verzeichnet das Klinikum danach nur noch eine sehr geringe Personal-Fluktuation: Professoren und Pflegepersonal können das Wort "Umzug" nicht mehr hören.

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