Bunte Hüte für die Finger

Neunkirchen. Vor etwa 100 Jahren war der Fingerhut bloß ein Gebrauchsgegenstand - einfach jeder hatte ihn im Nähkasten. Beim Nähen sollte er den Finger beim Eindrücken der Nadel schützen. Heute zu Zeiten der Nähmaschine, ist der Fingerhut längst zum Sammelobjekt geworden. So auch bei Martina Schmidt aus Neunkirchen. Insgesamt 258 verschiedene Fingerhüte nannte sie ihr Eigen

 Martina Schmidt mit einer Auswahl ihrer gesammelten Fingerhüte. Foto: Thomas Seeber

Martina Schmidt mit einer Auswahl ihrer gesammelten Fingerhüte. Foto: Thomas Seeber

 Die Idee zur Suche nach diesem Kreisrekord stammt von Hildegunde Stürmer. Sie hat 228 Fingerhüte. Foto: SZ/Stürmer

Die Idee zur Suche nach diesem Kreisrekord stammt von Hildegunde Stürmer. Sie hat 228 Fingerhüte. Foto: SZ/Stürmer

Neunkirchen. Vor etwa 100 Jahren war der Fingerhut bloß ein Gebrauchsgegenstand - einfach jeder hatte ihn im Nähkasten. Beim Nähen sollte er den Finger beim Eindrücken der Nadel schützen. Heute zu Zeiten der Nähmaschine, ist der Fingerhut längst zum Sammelobjekt geworden. So auch bei Martina Schmidt aus Neunkirchen. Insgesamt 258 verschiedene Fingerhüte nannte sie ihr Eigen. Am Tag unseres Besuches kamen dann noch zwei hinzu, Nachbarn hatten sie ihr aus dem Urlaub mitgebracht - so bringt es die Kreisrekordhalterin auf sage und schreibe 260 Stück. Die Sammelwut begann 1992: "Ich hatte meiner Schwiegermutter einmal einen kleinen Setzkasten mit Fingerhüten mit Schmetterlingsmotiven geschenkt. Als sie starb, nahm ich die Fingerhüte wieder an mich", erzählt die 47-Jährige. Und seitdem bringen Freunde, Nachbarn und Verwandte immer wieder neue Exemplare aus dem Urlaub mit. So hat sie Fingerhüte aus Porzellan, Messing oder auch Holz. Ihre neueste Errungenschaft, ein Mitbringsel von Nachbarn, stammt aus dem Petersdom: Der Papst höchstpersönlich ziert den kleinen Porzellanfingerhut. In insgesamt sechs Setzkasten hat Martina Schmidt die verschiedensten Fingerhut-Motive, darunter Eulen, Katzen, Bierkrüge oder auch Lady Di sorgfältig angeordnet. Genäht wird damit aber nicht: "Was mir an den Fingerhüten gefällt, das ist die große Auswahl und natürlich auch die Erinnerungen, die man daran knüpft. Aus jedem Urlaub bringe ich einen neuen Fingerhut mit." Zu finden sind die Objekte der Begierde in Souvenirläden, kosten um die fünf bis fünfzehn Euro. Seltene Sammlerstücke gehen weit über diesen Preis hinaus. Martina Schmidt und ihr Mann feiern dieses Jahr den 25. Hochzeitstag. Zu diesem Anlass geht's am Wochenende in den Schwarzwald: "Von dort werde ich aber keinen Fingerhut mitbringen, denn von den Schwarzwald-Fingerhüten habe ich wirklich schon genug", lacht die Fingerhut-Liebhaberin. Die Liebe zu filigranen und putzigen Gegenständen hatte Martina Schmidt schon vor der Fingerhutsammelei, denn sie sammelte Portionsmilchkännchen. "Meine Mutter arbeitete in einer Porzellanfabrik. Sie hat mir immer wieder ein Milchkännchen mitgebracht. Es sind etwa 40 Stück." Zu den Fingerhüten werden sich in den nächsten Jahren wohl noch einige Exemplare dazugesellen: "Wenn ich einen Schönen sehe, kann ich nicht daran vorbeigehen", gesteht Martina Schmidt und lacht.

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