Bundeswehrverband will keine weiteren Struktur-Reformen

Saarbrücken · Keine Reform der Reform, mahnte der Landeschef des Deutschen Bundeswehrverbandes, Oberstleutnant Thomas Sohst, gestern in Saarbrücken. Gemeint war die Struktur-Reform, mit der die Streitkräfte in den kommenden Jahren verkleinert werden sollen.

Die Struktur der Bundeswehr dürfe anschließend nicht ein weiteres Mal grundlegend verändert werden, betonte Sohst beim Jahresempfang des Landesverbandes West des Bundeswehrverbandes in der Staatskanzlei. Es gebe noch einige Baustellen, so Johst: "Noch nicht alle Soldaten wissen, wie es mit ihnen weitergeht." Besonders ärgerlich sei, dass es nun, da sich die Abläufe und Zuständigkeiten verändert hätten, vor allem bei der Zahlung der Beihilfe "unerträglich lange Bearbeitungszeiten" gebe. Mehr als zehn Wochen müssen die Soldaten demnach warten. Als Vorbild sieht Sohst die saarländische Verwaltung, wo die Bearbeitung seinen Angaben zufolge nur sieben Tage dauert.

Von der künftigen Bundesregierung forderte der Offizier, sich stärker für Zeitsoldaten einzusetzen: "Sie sind die einzigen Mitarbeiter im öffentlichen Dienst, die einen Zeitarbeitsvertrag haben." Deshalb sei es notwendig, sie in der gesetzlichen Rente nach ihrem durchschnittlichen Einkommen nachzuversichern. Sozialminister Andreas Storm (CDU) ging ebenfalls auf die Reform ein. Er sei froh, dass es gelungen sei, die Saarland-Brigade, wenn auch in veränderter Form, zu erhalten.

Der Landesverband West hat fast 60 000 Mitglieder. Zu ihm zählen NRW, Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland.

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