Bundesverdienstkreuz für Erich Hein

Schwarzenacker. Seinem Leben in wenigen Zeilen gerecht zu werden, ist nahezu unmöglich. Da hatte es der Bundespräsident deutlich leichter, er verlieh Erich Hein aus Schwarzenacker das Bundesverdienstkreuz des Bundesverdienstordens - die goldgeprägte Zusammenfassung von 60 Jahren Ehrenamt

 Für sein jahrzehntelanges, ehrenamtliches Engagement erhielt Erich Hein aus Schwarzenacker unlängst das Bundesverdienstkreuz des Bundesverdienstordens. Foto: Thorsten Wolf

Für sein jahrzehntelanges, ehrenamtliches Engagement erhielt Erich Hein aus Schwarzenacker unlängst das Bundesverdienstkreuz des Bundesverdienstordens. Foto: Thorsten Wolf

Schwarzenacker. Seinem Leben in wenigen Zeilen gerecht zu werden, ist nahezu unmöglich. Da hatte es der Bundespräsident deutlich leichter, er verlieh Erich Hein aus Schwarzenacker das Bundesverdienstkreuz des Bundesverdienstordens - die goldgeprägte Zusammenfassung von 60 Jahren Ehrenamt. Doch so ganz ohne Worte wird man nicht auskommen, wenn es darum geht, das ehrenamtliche Engagement Heins zu beschreiben.Erich Heins Geschichte ist die Geschichte des Nachkriegsdeutschlands im Aufbruch, von Vereinen und Institutionen, von Kultur, Sport, Gesellschaft und Politik.

Und Heins Geschichte ist eine voll von Reflexionen des eigenen Tuns: "Ich wollte nie mitreden, ich wollte mitgestalten", sagt der heute 77-Jährige. Das ist nur einer von vielen Sätzen, die sich im Gespräch mit dem in Schwarzenacker geborenen Hein direkt einprägen, die hängen bleiben. Oder: "Ich wundere mich schon, was man in ein Leben so alles reinpacken kann."

Und es war und ist schon sehr viel, was Erich Hein, der frühere Grundschullehrer in Einöd und engagierte Lokalpolitiker in Stadt- und Ortsrat, in sein Leben "gepackt" hat. Aufzuzählen, wo er überall nicht engagiert war, ist die deutlich einfachere Aufgabe. "In der Kirche war ich nicht aktiv. Nicht, weil ich mit der Kirche nicht konnte. Ich war vielmehr der Meinung, dass sich ein Amt in der Kirche und meine Tätigkeit als Lokalpolitiker nicht verbinden ließ." Es gab aber genug andere Möglichkeiten für Hein, seine Liebe fürs Ehrenamt zu leben. "Zeitweise war ich in vier Vereinen gleichzeitig Vorsitzender."

Und ein Blick in Heins persönliches "Vereinsregister" ist auch ein Blick in die heimische Vereinsgeschichte. Einige der "Hein'schen" Vereine gibt es nicht mehr, so den Männergesangverein Schwarzenacker, die Sängervereinigung Homburg oder auch den Club der Schlossbergsänger Homburg.

Andere Vereine, die Hein gegründet oder mitbegründet hat, prägen dagegen heute noch das Leben in der Region. So der Tennisclub Saar-Pfalz Einöd, dessen Gründungspräsident er 1977 wurde und den er viele Jahre prägte. Oder die CDU Schwarzenacker, hier war er von 1987 bis 1994 Vorsitzender.

Nicht zu vergessen auch die Gründung des Clubs kochender Männer "Chuchi Karlsberg Homburg" in der internationalen Partnerschaft "Marmite", 15 Jahre war Hein hier "Chefkoch". Die Liste ließe sich beliebig verlängern - wie gesagt: Ein Bundespräsident hat es da einfacher.

Und während Hein im Gespräch seine vielfältigen Engagements und die damit verbundenen Stunden fern von Zuhause an sich vorbeiziehen lässt, fällt sein Blick auf die vor ihm liegende Auszeichnung. Und dann sagt er wieder so einen Satz, der einfach hängen bleibt: "Eigentlich gehört der Orden meiner Frau Lieselotte." thw

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