Manfred Zimmer (77) ist jeden Morgen im Büro. Der Vorsitzende der Lebenshilfe Obere Saar steht als Ehrenamtlicher an der Spitze eines großen mittelständischen Unternehmens mit 1550 Mitarbeitern. Die meisten sind Männer und Frauen mit Behinderung.

Was Zimmer für diese Menschen erreicht hat, ist einer der Gründe für eine hohe Auszeichnung: Bundespräsident Joachim Gauck verlieh ihm das Bundesverdienstkreuz am Bande. Innenministerin Monika Bachmann überreichte Zimmer den Orden am Dienstag in der Wintringer Kapelle.

Zimmer engagiert sich seit 1978 in der Lebenshilfe, die sich bundesweit für Menschen mit Behinderung einsetzt. So gründete er Elternräte in den Bübinger Werkstätten, im Werk Püttlingen und in der Wohnanlage für behinderte Menschen auf der Rexrothhöhe in Kleinblittersdorf. Seit 1997 ist Zimmer erster Vorsitzender der Lebenshilfe Obere Saar. Ihre Leistungsfähigkeit ist auch sein Verdienst. Sie betreibt die Bioland-Bauernhöfe Wintringer Hof und Röthlinger Hof, zwei Hofläden, vier Werke in Bübingen und Püttlingen und zwei Wohnanlagen in Kleinblittersdorf und Püttlingen. Hinzu kommen zwei therapeutische Wohngruppen in Altenkessel und Kleinblittersdorf, ambulante Dienste, die Tagesförderstätte in Bliesransbach, das Bistro im Atrium, dem Saarbrücker Haus der Wirtschaftsförderung, und zwei Schulkantinen.

Auch der saarländische Sport wäre ohne Zimmer ärmer. Er war Spartenleiter im TV Quierschied und Schiedsrichter im Saarländischen Fußballverband. Innenministerin Monika Bachmann hob denn auch bei der Verleihung Zimmers Verdienste und seine Menschlichkeit hervor. Sie sprach von einem "großartigen ehrenamtlichen Engagement für unsere Gesellschaft, das unseren Dank verdient".