Linke stürzt auf fünf Prozent Lafontaine über die Linke: „Wir haben das Vertrauen der Wähler verloren“

Exklusiv | Saarbrücken · Die Linke ist der Wahlverlierer des Abends. Oskar Lafontaine hat sie mitbegründet. Wie er die herbe Niederlage erklärt.

 Oskar Lafontaine ist enttäuscht über das Abschneiden der Linken bei der Bundestagswahl.

Oskar Lafontaine ist enttäuscht über das Abschneiden der Linken bei der Bundestagswahl.

Foto: BeckerBredel

Er ist normal keiner, der lange braucht, zu abstrahieren, zu verstehen, zu schlussfolgern. Doch am sonntäglichen Wahlabend ließ sich Oskar Lafontaine etwas länger Zeit. „Die Lage ist noch zu unklar, bitte rufen sie mich in einer Stunde wieder an“, sagt der Linken-Landtagsfraktions-Vorsitzende um 18.30 Uhr. Die ersten Hochrechnungen liegen da gerade eine halbe Stunde vor, die Linke steht auf exakt 5,0 Prozent. Der Einzug in den Bundestag ist für die Partei, die Lafontaine 2007 mitbegründet hat, genauso ungewiss wie die Regierung, die Deutschland in den kommenden vier Jahren anführen soll: Jamaika oder doch eine Ampel? Armin Laschet (CDU) oder Olaf Scholz (SPD) sehen sich gegen 19.20 Uhr beide dazu in der Lage, eine Regierungskoalition mit FDP und Grünen in Kompromisse zu gießen. „Rufen Sie bitte wieder um 20.30 Uhr an. Die Lage ist immer noch zu unklar“, erklärt Lafontaine um 19.45 Uhr.