Bundespräsident übernimmt Patenschaft für zehntes Kind

Quierschied. Im Volksmund nennt man sie kinderreiche Familien, im korrekten Amtsdeutsch Mehrkindfamilien. Ausgerechnet in Quierschied, wo landesweit im Vorjahr am wenigsten Kinder geboren wurden, wohnt eine zwölfköpfige Familie unter einem Dach

 Die Bürgermeisterin der Gemeinde Quierschied, Karin Lawall (Zweite von links), überreicht im Auftrag des Bundespräsidenten eine Urkunde und ein Geldgeschenk an die Großfamilie Barbieri aus Quierschied. Von links: Vincenzo, Giovanna, Serena, Giuseppe, Francesca (hinten), Mutter Carmelina, Domenico-Rosario und Maria-Grazia. Foto: Iris Maurer

Die Bürgermeisterin der Gemeinde Quierschied, Karin Lawall (Zweite von links), überreicht im Auftrag des Bundespräsidenten eine Urkunde und ein Geldgeschenk an die Großfamilie Barbieri aus Quierschied. Von links: Vincenzo, Giovanna, Serena, Giuseppe, Francesca (hinten), Mutter Carmelina, Domenico-Rosario und Maria-Grazia. Foto: Iris Maurer

Quierschied. Im Volksmund nennt man sie kinderreiche Familien, im korrekten Amtsdeutsch Mehrkindfamilien. Ausgerechnet in Quierschied, wo landesweit im Vorjahr am wenigsten Kinder geboren wurden, wohnt eine zwölfköpfige Familie unter einem Dach. "Ich habe mir immer viele Kinder gewünscht, doch keine zehn", sagt die in Saarbrücken-Dudweiler geborene Carmelina Galifi, Mutter der zehn Kinder. Der jüngste Familienzuwachs, Giuseppe, kam voriges Jahr zur Welt, die älteste 19-jährige Tochter Laura macht zurzeit eine Ausbildung zur Frisörin. Die deutsch-italienischen unverheirateten Eltern hatten dieses Jahr bei Bundespräsident Christian Wulff (CDU) die Ehrenpatenschaft für das zehnte Kind beantragt.Die Quierschieder Bürgermeisterin Karin Lawall (SPD) überreichte gestern - stellvertretend für den höchsten Mann im Staate - der Familienmutter einen 500-Euro-Scheck und eine Ehrenpatenschafts-Urkunde.

Mit den Jahren, erzählt die 43-Jährige, sei sie immer mehr in die Rolle als vielfache Mutter hineingewachsen. Sie lebt zusammen mit ihrem Lebenspartner und dem Vater der Kinder, dem in Kalabrien geborenen Salvatore Valter Barbieri. "Unsere Kinder wachsen zweisprachig auf: Der Vater spricht mit ihnen in seiner Muttersprache Italienisch und ich spreche mit ihnen Deutsch", so Galifi. Tagsüber kümmert sie sich um den jüngsten Sprössling, mittags kocht sie für den Großteil der Kinder und hin und wieder muss sie schlichten, wenn sich ihre Töchter und Söhne zanken.

Nach einer stichprobenartigen Erhebung des Statistischen Landesamtes lebten im Vorjahr hier zu Lande von insgesamt 157 000 Familien rund 14 000 Familien mit mehr als drei Kindern. Unter den Eltern der Mehrkindfamlien waren 11 000 verheiratet, die übrigen 3000 waren Alleinerziehende und lebten in Lebensgemeinschaften. bera

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