Bund Deutscher Architekten auf nicht ganz ungewohnten Terrain

Saarbrücken. Der Bund Deutscher Architekten (BDA) mag mit seinen rund 50, jeweils von der Mitgliederversammlung, berufenen Mitgliedern im Saarland ein recht erlauchtes Gremium sein. Aber das ist kein Grund, sich abzuschotten. Darum lädt der BDA Saar derzeit in die zweite Etage des Karstadt-Warenhauses ein

Saarbrücken. Der Bund Deutscher Architekten (BDA) mag mit seinen rund 50, jeweils von der Mitgliederversammlung, berufenen Mitgliedern im Saarland ein recht erlauchtes Gremium sein. Aber das ist kein Grund, sich abzuschotten. Darum lädt der BDA Saar derzeit in die zweite Etage des Karstadt-Warenhauses ein. Übersicht über Preisträger"Wir wollten einen Raum, der absolut öffentlich ist und an dem jeder, auch beiläufig Architektur mitbekommt", begründet der Architekt und Geschäftsführer des BDA-Saar Carsten Diez die Entscheidung für das Kaufhaus. Dabei betritt man nicht ganz fremdes Terrain, denn das Gebäude selbst ist Gegenstand dessen, was die Ausstellung zeigt. Gemeinsam mit Architektenkollegen und BDA-Mitglied Markus Ott hat er eine Dokumentation der mit einem BDA-Preis im Saarland ausgezeichneten Gebäude von 1969 bis 2008 erstellt und in einer Ausstellung aufbereitet. "Zwar gibt es den Preis seit 1969, doch fehlte bislang eine eigene Dokumentation." Jetzt sind sie alle an einem Platz auf mehreren Bildtafeln versammelt. Angefangen von der Mensa der Saar-Universität von Walter Schrempf von 1969 über das von Walter Nobis, Rudolf und Klaus Krüger sowie Lutz Rieger gebaute Warenhaus Karstadt, das 1973 den BDA-Preis erhielt hin zum aktuellen Preisträger des Jahres 2008, dem Saarbrücker Architekten Oliver Brünjes und der Innenarchitektin Vera Burbach-Brünjes für ihren Umbau des Plenarsaals des Saar-Landtags. 24 Büros hatten am Wettbewerb teilgenommen. Die Ausstellung zeigt ihre Projekte und die der fünf Preisträger sowie den Träger des Publikumspreises. Der BDA-Preis versammelt nicht nur Stationen saarländischer Architekturgeschichte nach 1945, sondern zeigt auch "wie sich in den ausgezeichneten Gebäuden die jeweils aktuellen Architekturströmungen spiegelten," stellt Carsten Diez fest. Im Jahr 2008 stand bei der mit Experten von außerhalb besetzten Jury die Frage nach dem "Umgang mit dem Bestand", so Diez, im Vordergrund. Demgemäss beschäftigte sich ein Großteil der ausgezeichneten Gebäude mit dem Umbau vorhandener Bausubstanz. Bislang wurde der Preis im Saarland zwischen 1969 und heute in sehr großen Abständen vergeben, was an den langwierigen Vorbereitungen liegt, erklärt Carsten Diez. Alle vier Jahre ist daher kaum zu schaffen, weiß er: "Es soll ein Rhythmus von fünf bis sechs Jahren entstehen." sgAusstellung bis zum 27. September von Montag bis Samstag von 9.30 bis 20 Uhr.

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