Bürgermeister-Wahl macht CDU wütend

Saarbrücken. Riesenstreit zwischen den Oppositionsparteien im Saarbrücker Stadtrat: Die Saar-CDU wirft den Saarbrücker Liberalen vor, SPD-Bürgermeister Ralf Latz und Dezernatsleiter Harald Schindel (Linke) mit ins Amt gewählt zu haben. Latz wurde mit fünf Stimmen mehr gewählt, als Sozialdemokraten, Linke und Grüne Sitze im Rat haben

Saarbrücken. Riesenstreit zwischen den Oppositionsparteien im Saarbrücker Stadtrat: Die Saar-CDU wirft den Saarbrücker Liberalen vor, SPD-Bürgermeister Ralf Latz und Dezernatsleiter Harald Schindel (Linke) mit ins Amt gewählt zu haben. Latz wurde mit fünf Stimmen mehr gewählt, als Sozialdemokraten, Linke und Grüne Sitze im Rat haben. Hinzu kommt der Streit um den frisch besetzten Posten des Sicherheitsdezernenten. Dazu wurde Harald Schindel gewählt (die SZ berichtete). Die Stimmen für den SPD-Mann bringen nun den CDU-Generalsekretär Roland Theis auf die Palme. Er vermutet, dass FDP-Ratsmitglieder für den Sozialdemokraten gestimmt haben. Theis: "Wahlbetrug an den bürgerlichen Wählern in der Landeshauptstadt!" Der CDU-Politiker griff insbesondere den Chef der liberalen Ratsfraktion, Friedhelm Fiedler, an: "Fiedler ist für bürgerliche Wähler nicht mehr ernst zu nehmen." Klar ist, dass die FDP-Stadtratsfraktion die zusätzlichen Stimmen gegeben hat. Fiedler: "Mangels eines Kandidaten der CDU." Bei der Abstimmung über den Kandidaten Harald Schindel habe man den FDP-Ratsmitgliedern freigestellt, wie sie wählen.Den neuen linken Dezernenten knöpft sich die CDU ganz besonders intensiv vor. Der habe sich dem Rat noch nicht einmal vorgestellt. Der Chef der CDU-Ratsfraktion, Peter Strobel: "Hat der Linke Kadermann aus Berlin etwas zu verbergen?" Für die CDU in Saarbrücken ist der neue Mann einfach nur "das linke Phantom".Fiedler kann diesen Vorwurf nicht verstehen. Schindel habe sich den einzelnen Fraktionen doch schriftlich mit Lebenslauf vorgestellt und sogar ein Vorstellungsgespräch angeboten. Das Gespräch mit der FDP habe eine Stunde gedauert. Fiedler: "Darauf habe ich gerade auch in der Stadtratssitzung am Dienstag nochmals in aller Öffentlichkeit hingewiesen."Von Schindels Qualifikation als zukünftiger Bereichsleiter im Rathaus ist Friedhelm Fiedler überzeugt: "Er hat eine interessante Wirtschaftskarriere hinter sich." Der FDP-Fraktionsvorsitzende wünscht sich für die weitere politische Arbeit: "Die am wenigsten ideologisch befrachtete Politik sollte die Kommunalpolitik sein."

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