Bürgermeister lädt Sulzbacher Stadtrat für Dienstag erneut ein

Sulzbach. Genau elf Minuten dauerte gestern die Sitzung des Sulzbacher Stadtrates. Die Tagesordnung konnte nicht abgearbeitet werden, weil der Rat nicht beschlussfährig war. Nur 13 der 33 Mitglieder kamen in den Rathausfestsaal: die komplette elfköpfige CDU-Fraktion, Werner Naumann (SPD) und der fraktionslose Heinz Herrmann, gerade aus der SPD-Fraktion ausgetreten

Sulzbach. Genau elf Minuten dauerte gestern die Sitzung des Sulzbacher Stadtrates. Die Tagesordnung konnte nicht abgearbeitet werden, weil der Rat nicht beschlussfährig war. Nur 13 der 33 Mitglieder kamen in den Rathausfestsaal: die komplette elfköpfige CDU-Fraktion, Werner Naumann (SPD) und der fraktionslose Heinz Herrmann, gerade aus der SPD-Fraktion ausgetreten. Der Rest glänzte durch Abwesenheit. Die selbst ernannte "Koalition der Vernunft" aus SPD, Freien Wählern, Linken, FDP und dem Grünen Eberhard Jung machte ihre Ankündigung wahr und blieb der Sitzung fern - aus Protest gegen die Amtsführung des scheidenden Bürgermeisters Hans-Werner Zimmer (die SZ berichtete). "Persönlich beleidigt"Nachdem der SPD-Mann die Beschlussunfähigkeit des Rates festgestellt hatte, lud er den Stadtrat für Dienstag, 28. September, 17 Uhr, erneut ein. Zimmer: "Nach dem Kommunalen Selbstverwaltungsgesetz ist der Rat dann beschlussfähig, wenn ein Fünftel der Mitglieder da ist. Und sieben Leute werden wir ja sicher zusammen bekommen." An die Adresse der Boykottierer gerichtet, sagte Zimmer: "Sie treten die Geschäftsordnung mit Füßen." Er sei von ihrem Verhalten "persönlich beleidigt und enttäuscht". Ihr Vorwurf, er setze Beschlüsse des Stadtrates nicht um, treffe zu, meinte er grinsend und fügte hinzu: "Ich setze Beschlüsse nicht um, die ich für rechtswidrig halte." Auch Naumann und Herrmann zeigten für den Boykott der "Koalition der Vernunft" kein Verständnis. Das sei eine Charakterfrage, sagte der SPD-Politiker Naumann. Er sei überzeugter Sozialdemokrat. Die Partei sei ihm wichtig, aber er mache keine gemeinsame Sache, wenn es um unmoralische Dinge gehe.Dank vom NachfolgerMichael Adam (CDU), der am 1. Oktober Hans-Werner Zimmer als Bürgermeister ablöst, dankte seinem Vorgänger ausdrücklich für die enge Zusammenarbeit im vergangenen Jahr. Adam zu Zimmer: "Sie haben politischen und persönlichen Anstand gezeigt. Daran fehlt es diesem Stadtrat in großem Maße." me

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