Bürgermeister Häusles Hausgarten sorgt für Zündstoff in Riegelsberg

Riegelsberg · Riegelsbergs Bürgermeister Klaus Häusle geht in die Offensive. Eine Verquickung zwischen einem Auftrag der Gemeinde und einem privaten Auftrag an einen Planer gebe es nicht. Ein rückdatiertes Angebot bekam er letzte Woche.

. Klaus Häusle (SPD), Bürgermeister der 14 800 Einwohner zählenden Gemeinde Riegelsberg, ist sich keiner Schuld bewusst. Aus seiner Sicht ist rund um den Garten seines neuen Eigenheimes alles sauber gelaufen. Weil aber in einer nicht-öffentlichen Sondersitzung des Bauausschusses, die im Zusammenhang mit Korruptionsvorwürfen gegen einen leitenden Bauamtsangestellten stand, die Frage gestellt wurde, wer denn des Bürgermeisters private Gartenanlage geplant habe, hat er sich "absolute Transparenz" als Strategie verordnet. Den Privatauftrag Häusles erhielt Anfang April ein Landschaftsplaner, der wenige Tage später im Bauausschuss seinen Entwurf für die Gestaltung eines Kindergartens präsentierte. Häusle sieht keinen Zusammenhang, zumal für ihn klar gewesen sei, dass der Planer für ihn gegen übliches Honorar arbeitet. Die Schlussrechnung steht noch aus.

CDU-Fraktionschef Volker Christmann hat dem Rathauschef jetzt einen Fragenkatalog geschickt. Er vermutet Ungereimtheiten bei der Vergabe des Kindergartenauftrages an den Planer. Häusle räumt auf Nachfrage ein, ein förmlicher Ratsbeschluss für den 35 000 Euro teuren Auftrag existiere bis heute nicht. Als Bürgermeister kann er nur Aufträge bis 5000 Euro erteilen. Landschaftsplaner Z. wurde angeblich mündlich im Januar 2012 beauftragt, schriftlich aber erst vor wenigen Wochen. Die Verwaltung verweist auf einen früheren Ratsbeschluss, wonach das gesamte Kindergartenprojekt aus vergaberechtlichen Gründen an mehrere Ingenieure aufgeteilt werden sollte. Auf die Akten seines Bauamtes kann Häusle derzeit nicht zugreifen, die hat der Staatsanwalt im Fall gegen den suspendierten Angestellten beschlagnahmt.

Eine Verquickung von dienstlichem und privatem Auftrag gebe es nicht, versichert Häusle. Die Sache habe auch kein Geschmäckle. Weil Häusle Transparenz versprochen hat, legt er Journalisten ein Angebot des Planers über 927 Euro für seinen Privatgarten vor. Das Dokument wurde Häusle letzte Woche rückdatiert auf den 5. April 2013 übergeben. Sicher Zufall: Am 8. April war der Planer zu Gast im Bauausschuss.

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