Bürgerinitiative kritisiert Bezirksrat

Altenkessel · . Die Bürgerinitiative „Unser Altenkessel – sauberer, sicherer, schöner“ hat Verständnis dafür, dass die Stadtverwaltung den Spielplatz „Am Lumpenberg“ schließen wollte.

Denn ganz in der Nähe gebe es ja den Spielplatz ‚Barbaraschule', der auch öffentlich ist, erklärt Helmut Kohler, Sprecher der Bürgerinitiative, und reagiert damit auf den SZ-Artikel "Bezirksrat West rettet Spielplatz in Altenkessel". Der Bezirksrat hatte sich dafür eingesetzt, dass der Spielplatz erhalten wird und der Stadtrat dies unterstützt. "In der ganzen Wohngegend gibt es nur noch rund zehn Kleinkinder. Die Einwohnerzahl von Altenkessel ist von über 9000 auf unter 6000 geschrumpft und sicherlich im gleichen Verhältnis auch die Zahl der Kleinkinder. Die Zahl der Spielplätze ist aber konstant geblieben. Deshalb ist es für uns nachvollziehbar, dass das Amt für Grünanlagen bei einer Sparnotwendigkeit von 293 000 Euro einen Spielplatz schließt", meint Kohler. Dazu komme, dass der Platz in einem schlechten Zustand sei. 15 000 bis 20 000 Euro müssten investiert werden. "Wenn also der Spielplatz bleibt, dann darf uns der Bezirksrat bitte sagen, an welcher anderen Stelle die Kosten eingespart werden - auch die notwendigen Investitionskosten." Die Bürgerinitiative habe 1100 Euro Spenden zugesagt bekommen, die die Initiative nun aber für den Spielplatz an der Barbaraschule ausgeben wolle, betont Kohler.

Er kritisiert auch, dass der Bezirksrat am Lumpenberg den einzigen Unterstand abreißen ließ, weil dort Jugendliche gefeiert hätten. Kohler: "Jetzt bleiben die Kinder und Eltern buchstäblich im Regen stehen." Die Altenkesseler Bürgerinitiative hat dem Bezirksrat, Bezirksbürgermeister Claus Theres und dem Stadtrat eine schallende Ohrfeige verpasst. Statt die Politiker zu loben, dass sie den Spielplatz Am Lumpenberg gerettet haben, stellt sich die Initiative auf die Seite der Verwaltung und hat Verständnis für die Idee, die Spielgeräte dort abzubauen. Das ist sehr bemerkenswert und zeugt von Realitätssinn, der den Politikern abhanden gekommen ist. Helmut Kohler, Sprecher der Initiative, hat gute Argumente. Erstens sei die Zahl der Einwohner und damit auch der Kleinkinder deutlich gesunken, der Platz zudem in einem sehr schlechten Zustand. Außerdem gebe es in der Nähe einen weiteren Spielplatz. Genau diese Argumente brachte auch Grünamtsleiterin Carmen Dams für die Schließung des Spielplatzes ins Spiel. Vergeblich. Dabei weiß der Bezirksrat ganz genau, dass es weniger Kinder in Altenkessel gibt und der Spielplatz marode ist. Etwas mehr Weitsicht würde den Politikern guttun. Sie sollten sich ein Beispiel an der Bürgerinitiative nehmen.

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