Bürger stöhnen über Laster-Lärm

Rilchingen-Hanweiler. Wohl kaum jemand in der Gemeinde Kleinblittersdorf bekommt den Verkehr so hautnah zu spüren wie die Anwohner der B 51 in Rilchingen-Hanweiler. Viele Autofahrer halten sich nicht an Tempolimits und rasen zu jeder Tages- und Nachtzeit über die B 51

Rilchingen-Hanweiler. Wohl kaum jemand in der Gemeinde Kleinblittersdorf bekommt den Verkehr so hautnah zu spüren wie die Anwohner der B 51 in Rilchingen-Hanweiler. Viele Autofahrer halten sich nicht an Tempolimits und rasen zu jeder Tages- und Nachtzeit über die B 51. Noch schlimmer sind die vielen Laster, die über die Straße nach Frankreich und ins Industriegebiet nach Rilchingen-Hanweiler fahren. Im Jahr 2001 wurden mehr als 10 000 Fahrzeuge gezählt, die täglich über die B 51 nach Rilchingen-Hanweiler fahren, 850 davon waren Lkw.

Wie Bürgermeister Stephan Strichertz gestern mitteilte, sind es mittlerweile deutlich weniger Fahrzeuge pro Tag. "Der Kreisel in Kleinblittersdorf hat die Situation entspannt. Es fahren weniger Lkw durch Hanweiler als noch vor Jahren. Die meisten müssen ins Industriegebiet nach Rilchingen-Hanweiler und können somit nur über die B 51 fahren", sagt Strichertz, der genau wie Ortsvorsteher Reiner Braun das Leid der Anwohner versteht. Allerdings seien ihnen die Hände gebunden. "Im Gemeinderat von Kleinblittersdorf haben wir vor ein paar Jahren schon beschlossen, dass wir den Lkw-Verkehr reduzieren möchten. Ein Verbot für den Lkw-Verkehr auf dieser Straße dürfen wir laut Gesetz aber nicht erlassen", erklärt Reiner Braun. Strichertz ergänzt: "Da es sich um eine Transitstrecke nach Frankreich handelt, müssten die Franzosen ihr Einverständnis geben, dass die Lkw nicht mehr durch Rilchingen-Hanweiler fahren dürfen. Frankreich hat aber nein gesagt", sagt Strichertz.

Der Bürgermeister von Saargemünd, Céleste Lett, begründet das "Nein". "Wenn die B 51 für Lkw gesperrt wird, fahren alle Laster, die ins französische Bitche wollen, über die Rue de Nancy in Saargemünd. Dort fahren mehr als 14 000 Fahrzeuge pro Tag und mehr als 1500 Lkw."

Es gebe sogar eine Bürgerinitiative gegen den Verkehr. "Noch mehr kann ich als Bürgermeister den Anwohnern einfach nicht zumuten", erklärt Lett, der aber auf ein Licht am Ende des Lkw-Lärm-Tunnels hinweist. "Saargemünd wird eine Umgehungsstraße bekommen", berichtete Lett gestern der Saarbrücker Zeitung. "Im Frühjahr 2011 wird entschieden, welches Umgehungsmodell umgesetzt wird. Es stehen derzeit vier Modelle zur Auswahl. Spätestens im Jahr 2012 soll die Straße gebaut werden. Danach werden sich die Verkehrssituationen in Saargemünd und in der Gemeinde Kleinblittersdorf deutlich entspannen", sagt der Bürgermeister von Saargemünd.

Bis dahin müssen sich aber vor allem die Anwohner der B 51 in Rilchingen-Hanweiler noch gedulden.

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