Bürger-Solarkraftwerk auf Kindergarten-Dach

Quierschied. Quierschied will die solarfreundlichste Gemeinde im Saarland werden. Vor allem dank des riesigen 8,4-Mega-Watt-Solarkraftwerkes auf den Gelände der ehemaligen Grube in Göttelborn liegt Quierschied im Regionalverband auf dem ersten Platz, landesweit auf dem dritten. Und um dieses Ziel zu erreichen, geht die Gemeinde mit gutem Beispiel voran

Quierschied. Quierschied will die solarfreundlichste Gemeinde im Saarland werden. Vor allem dank des riesigen 8,4-Mega-Watt-Solarkraftwerkes auf den Gelände der ehemaligen Grube in Göttelborn liegt Quierschied im Regionalverband auf dem ersten Platz, landesweit auf dem dritten. Und um dieses Ziel zu erreichen, geht die Gemeinde mit gutem Beispiel voran. In einem ersten Schritt soll auf dem Dach des Kindergartens Villa Regenbogen im Taubenfeld eine Photovoltaik-Anlage errichtet werden. "Mit seiner Neigung nach Süden ist das Dach eine Perle für Photovoltaik", sagt Bürgermeisterin Karin Lawall.

Allerdings kann die Gemeinde dieses Projekt nicht selbst verwirklichen. Deshalb soll auf dem Kindergarten ein so genanntes Bürgersolarkraftwerk entstehen. Partner bei dem Projekt sind der Verein Bürgerkraftwerke und die Gesellschaft Solverde Bürgerkraftwerke. Das Besondere an der Geschichte: Bürger können sich mit einem Mindestanteil von 1000 Euro beteiligen. Die jährliche Rendite liegt zwischen 4,5 und sieben Prozent. Die Voraussetzung für das Modell hat der Ferienausschuss des Gemeinderates in seiner jüngsten Sitzung geschaffen. Er beschloss einstimmig, die Dachflächen des Kindergartens Regenbogen der Gesellschaft Solverde für einen jährlichen Zins von 250 Euro zu verpachten. Nach Angaben der Bürgermeisterin sollen diese 250 Euro dem Kindergarten zugute kommen. Karin Lawall betonte: Bei der Anlage auf dem Dach des Kindergartens gehe es nicht darum, dass die Gemeinde Geld verdient. Vielmehr soll das Modell symbolischen Charakter haben. Lawall: "Wir wollen damit bei der Bevölkerung das Bewusstsein für erneuerbare Energien verstärken." Denn: Der Spitzenplatz in der Solarliga sei nur zu erreichen, wenn auch mehr Privatleute Photovoltaik-Anlagen auf ihre Dächer machen lassen. Die Anlage auf dem Kindergarten wird etwa 180 Quadratmeter groß und soll eine Leistung von 24 Kilowatt erbringen. Die Kosten bezifferte Lawall auf rund 110 000 Euro. Errichtet werden soll die Photovoltaik-Anlage von einem Unternehmer aus Quierschied. Alle Fraktionen im Ausschuss waren sich einig, dass die Gemeinde bei künftigen Photovoltaik-Projekten auf gemeindeeigenen Dachflächen - beispielsweise auf dem Sportzentrum im Taubenfeld - selbst als Bauherr auftreten soll. Die CDU schlug vor, das Ganze dann über einen Eigenbetrieb oder eine neue Gesellschaft abzuwickeln. Dazu erklärte Karin Lawall: Die Verwaltung sei dabei, solche Modelle zu entwickeln. Allerdings sei dies ein schwieriger Prozess.

Für Donnerstag, 3. September, 19 Uhr, lädt die Gemeinde Quierschied zu einer Informationsveranstaltung über das Projekt Bürgersolarkraftwerk Villa Regenbogen ins Gasthaus Didion ein. Dabei erläutert der 1. Vorsitzende des Vereins Bürgerkraftwerke, Nicolai Zwosta, Details des Modells.

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