Buchempfehlungen 2022 Ferienzeit ist Lesezeit: Das sind die Sommer-Tipps von Saarbrücker Buchhändlern

Saarbrücken · Die Sommerferien haben begonnen – endlich richtig Zeit zum Lesen! Ob Krimi, Fantasy, Jugendbuch oder vieles mehr: Das sind die Buchempfehlungen von vier Saarbrücker Buchhändlern für den Sommer.

Buchempfehlungen der Saarbrücker Buchhändler für den Sommer 2022​
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Buchempfehlungen der Saarbrücker Buchhändler für den Sommer 2022

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Foto: dpa/Frank Leonhardt

Die Ferien haben begonnen, und für viele geht es ab in den Urlaub oder zum Entspannen nach Balkonien. Wer sich jetzt fragt, welche Bücher unbedingt in den Reisekoffer eingepackt werden sollten. Wir haben exemplarisch bei vier bekannten Buchhandlungen in Saarbrücken nachgefragt und einige tolle Tipps gesammelt. Da ist was für alle dabei!

Empfehlungen der Buchhandlung Bock & Seip:

Der angesehene Arzt einer Kinderwunschpraxis wird tot aus dem Zürichsee gefischt. Sein sauberes Image als liebevoller Familienvater bröckelt schon bald. Drogenmissbrauch, eine Affäre und die Teilhabe an einem Genforschungsprojekt werfen ein anderes Licht auf ihn und stellen die Ermittler vor viele Fragen. Ein leichter, atmosphärischer Urlaubskrimi, der ohne viel Brutalität auskommt, dafür aber Lokalkolorit, Schweizer Panorama und Lust auf gutes Essen bietet. Und mit einer Ermittlerin, der man nur allzu gern auf ihrem Rennrad durch Zürich folgt.

 „Tiefes, dunkles Blau“ von Seraina Kobler.

„Tiefes, dunkles Blau“ von Seraina Kobler.

Foto: Diogenes Verlag

Gisa Klönne erzählt die Geschichte der Familie Roth, einer glücklichen Familie im Nachkriegsdeutschland. Tochter Franziska, das Nesthäkchen, bricht aus dieser Idylle aus.
Als Vater Heinrich alt ist und nicht mehr allein leben kann, kehrt Franziska widerwillig zurück. In den Erinnerungen von Vater und Tochter erfahren wir die schwierigen Details dieses Familienlebens. Ein berührender und tiefgründiger Roman.

 „Für diesen Sommer“ von Gisa Klönne.

„Für diesen Sommer“ von Gisa Klönne.

Foto: Kindler

Miez Marple wollte doch eigentlich nur noch ein ruhiges und gemütliches Dasein als Wohnungskatze fristen. Was aber nicht so einfach ist, wenn die ganze Stadt, die Katzenpolizei inbegriffen, korrupt zu sein scheint. Unglücklicherweise gerät der Kater Watson, einer von Miez Marples besten Freunden, auch noch in das Visier einer Mordermittlung. Um ihrem Freund zu helfen, nimmt Miez ihren Job als Detektivin wieder auf und begibt sich immer weiter in die Fänge eines Baldrian- und Katzengras-Barons. Ein lustiger und sprachlich ausgefallener Katzenkrimi, der uns in die Welt aus Sicht der Vierbeiner sehen lässt. Ein Muss für alle Katzenliebhaber!

 „Miez Marple und die Kralle des Bösen“ von Fabian Navarro.

„Miez Marple und die Kralle des Bösen“ von Fabian Navarro.

Foto: Goldmann

Charly Benz ist Anfang 40 und „macht was mit Marketing“ in einer Firma für vegane Produkte. Ihr Lebensstil verhält sich „diametral“ zu der Firmenphilosophie: sie liebt Junkfood, „Mon Chéri“ und Zigaretten und hat quasi kaum Sozialkontakte, außer Herrn Schabowski, ihrem „Postengel“, der ihre Briefe öffnet und sortiert. Es könnte alles so ruhig und einsam weitergehen, wären da nicht eine unvermutete Familienaufstellung, eine tödliche Diagnose, drei Männer und ein geerbtes Hotel. Und am Ende die Erkenntnis: Die Verwandtschaft kann man sich nicht aussuchen, seine Familie aber schon! Ein heiter-melancholischer Roman mit herrlich schrägen Charakteren!

 „Mon Chéri und unsere demolierten Seelen“ von Verena Roßbacher

„Mon Chéri und unsere demolierten Seelen“ von Verena Roßbacher

Foto: Kiepenheuer&Witsch

Der Buchladen empfiehlt folgende Titel:

Der Roman erzählt die Entwicklungsgeschichte der im Schwarzwald geborenen und väterlicherseits in Syrien verwurzelten Leyla. Ganz ohne Pathos, in einer
klaren Sprache und vielen Dialogen legt die Autorin frei, womit sich viele Migrantinnen und Migranten konfrontiert sehen und was diese versehrte Identität mit der heranwachsenden Leyla macht. Sie fliegt jeden Sommer mit ihren Eltern in das jesidische Dorf, aus dem ihr Vater viele Jahre zuvor geflohen ist. Es liegt nahe der türkischen Grenze im Norden Syriens. Viele kleine Anekdoten und Momentaufnahmen fügen sich zu einem lebendigen und fast sinnlich erlebbarem Bild von dem uns so fremden Leben zusammen. Ein großer Lesegenuss!

 „ Die Sommer“ von Ronya Othmann.

„ Die Sommer“ von Ronya Othmann.

Foto: hanser/Hanser

Als ihr geordnetes Leben ins Wanken gerät, flüchtet Alina aus dem hektischen Frankfurt zu dem einzigen Menschen, der ihr einfällt: ihr Großvater, der in einem kleinen brandenburgischen Dorf lebt. Nach dem Zerbrechen ihrer Beziehung und ohne Job beschließt sie, bei ihm eine Auszeit zu nehmen. Der alte Mann wohnt allein in einem viel zu großen, renovierungsbedürftigen Haus am Waldrand. Er hält Hühner, pflegt den Garten, backt Brot, beobachtet Biber – und nimmt seine Enkelin bei sich auf, ohne viele Fragen zu stellen. In den Wäldern der Biber erzählt eine Geschichte über das Leben auf dem Land, die Ruhe und den Frieden, den wir in der Natur finden, mit Sätzen, die gerade in dem, was nicht gesagt wird, Schönheit offenbaren.

  „In den Wäldern der Biber“ von Franziska Fischer.

„In den Wäldern der Biber“ von Franziska Fischer.

Foto: Dumont

Marie und Fynn studieren beide Psychologie in Frankfurt, sehen sich täglich im Vorlesungssaal, trotzdem haben sie noch nie ein Wort miteinander gewechselt. Der stille, einsame Junge fasziniert Marie, aber er lässt niemanden an sich heran: Keiner soll wissen, dass er trans ist. Doch dann finden sich Fynn und Marie mit einigen Freunden auf einem Roadtrip nach Italien wieder. Langsam kommen die beiden einander näher, das Mittelmeer als Ziel vor Augen. Der romantische New-Adult-Roman „Not Your Type“ von Alicia Zett erzählt vom Erwachsenwerden und von Identitätssuche. Die queere Liebesgeschichte ist der Hauptplot, entflammt aber sehr langsam und lässt Raum für Selbstfindung und neue Freundschaften. Ein sehr schönes, sehr empfehlenswertes Jugendbuch!

  „Not your Type“ von Alicia Zett.

„Not your Type“ von Alicia Zett.

Foto: Knaur

Die Buchtipps von Thalia Saarbrücken:

Nachdem Kimias Mutter wegen eines Sturzes in die Sonnenbergklinik kommt, ist der geplante Urlaub in Australien gestrichen. Doch gerade als Kimia denkt, dass es jetzt die langweiligsten Sommerferien der Welt werden, überraschen sie spannende Abenteuer und zauberhafte Freunde. Mit der Geschichte von Ester Kuhn, einer Saarbrücker Autorin, kommt magischer Schwung in die Sommerferien. Perfekt für Liebhaber und Liebhaberinnen moderner Zaubergeschichten ab 10 Jahren!

 „Im Zauberspiegel - Magic Kleinanzeigen 2“ von Esther Kuhn.

„Im Zauberspiegel - Magic Kleinanzeigen 2“ von Esther Kuhn.

Foto: Magellan

Die 16- jährige Clara reist in den Sommerferien für ein Antiquariats-Praktikum nach Lyon. Schnell merkt sie, dass es in dem Laden mit den geheimnisvollen Büchern nicht mit rechten Dingen zugeht. Unversehens befindet sich Clara in mysteriösen Abenteuern und auf einem aufregenden Roadtrip durch Frankreich. Daphne Mahrs Buch ist perfekt für Teens und Erwachsene, die sich historisch-fantastische Sommerferien wünschen.

 „Das Antiquariat der verlorenen Dinge“ von Daphne Mahr.

„Das Antiquariat der verlorenen Dinge“ von Daphne Mahr.

Foto: Ueberreuter

Isabel Allende erzählt in ihrem neuen Roman die Geschichte einer starken Frau und lässt uns auf ihr fast hundertjähriges bewegtes Leben zurückblicken. Eine fesselnde und unglaublich spannende Geschichte. So farbenprächtig und bildreich erzählt ist sie perfekt für Lesestunden im Liegestuhl.

 „Violeta“ von Isabel Allende.

„Violeta“ von Isabel Allende.

Foto: Suhrkamp

Eine wirklich unterhaltsame Rachegeschichte, die man so schnell nicht aus der Hand legen kann. Grace ist eine Serienmörderin und sie mordet aus gutem Grund. Grace rächt sich bei ihrer Familie. Eine ebenso zynische wie umwerfende Antiheldin, die scharf beobachtet und noch schärfer urteilt. Und manchmal mordet. Doch egal, was sie anstellt, unsere Sympathie ist ihr sicher. Rabenschwarz und böse!

 „How to kill your family“ von Bella Mackie.

„How to kill your family“ von Bella Mackie.

Foto: Heyne

Buchhandlung Raueiser empfiehlt diese Bücher:

Linus Baker ist ein vorbildlicher Beamter. Seit Jahrzehnten arbeitet er in der Sonderabteilung des Jugendamtes, die für das Wohlergehen magisch begabter Kinder und Jugendlicher zuständig ist. Linus' eintöniges Dasein ändert sich schlagartig, als er auf eine geheime Mission geschickt wird. Er soll das Waisenhaus eines gewissen Mr. Parnassus', das sich auf einer abgelegenen Insel befindet, genauer unter die Lupe nehmen. Kaum dort angekommen, stellt Linus fest, dass Mr. Parnassus' Schützlinge eher etwas speziell sind - einer von ihnen ist möglicherweise sogar der Sohn des Teufels. Eher widerwillig lässt er sich auf dieses magische Abenteuer ein, das ihn auf der Insel erwartet, und erfährt dabei die größte Überraschung seines Lebens. Eine Persönlichkeitsentwicklung von Linus steht im Mittelpunkt der Geschichte. Wenn man seine Figur am Anfang und am Ende des Romans vergleicht, kann man ruhig behaupten, es seien zwei verschiedene Charaktere.

 „Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte“ von T.J. Klune.

„Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte“ von T.J. Klune.

Foto: Heyne

Agnes Sharp und ihre Senioren-WG haben gerade ihren ersten Fall gelöst, da erschüttern weitere Morde das Dörfchen Duck End. Da gewinnt Edwina bei einem Preisausschreiben eine Reise in ein exklusives Wellness-Hotel am Meer. Kurzerhand packt die ganze Seniorenbande ihre Koffer. Doch in Cornwall angekommen, zeigt sich schnell, dass das Etablissement trotz Romantikpaket, Fünfgängemenü und Meeresrauschen kein Paradies ist. Denn kaum haben sie es sich gemütlich gemacht, beschleicht Agnes der Verdacht, dass sie an den Klippen einen Mord beobachtet hat. Und schon bald ist klar, dass der Täter mitten unter ihnen weilt. Das ist der zweite Band aus der Reihe „Miss Sharp ermittelt“ und er ist wieder genial. Wieder ein Fall für die Rentner-WG von Sunset Hall – britisch, skurril und voller Witz.

 „Miss Sharp macht Urlaub“ von Leonnie Swann.

„Miss Sharp macht Urlaub“ von Leonnie Swann.

Foto: Goldmann
 „Der Papierpalast“ von Miranda Heller.

„Der Papierpalast“ von Miranda Heller.

Foto: Ullstein

Eine Frau zwischen Liebhaber und Familie. Elle Bishop, 50, glücklich verheiratet, steht vor einer großen Entscheidung: Bleibt sie bei ihrem Ehemann oder verlässt sie ihn und ihre Familie für ihren Jugendfreund, mit dem sie eine unvergessliche Nacht verbracht hat? Sie hat nur einen Tag Zeit, um herauszufinden, wer sie im Leben sein will und mit wem sie es verbringen möchte. Im Papierpalast, dem Sommerhaus der Familie, steht sie vor der Frage, welche Art des Glücks sie wählen wird. Bewegendes Familiendrama und berührende Liebesgeschichte. Es ist hart, in diese Familie einzutauchen. Aber der Sog, den das Buch entfaltet, ist stärker. Bis zum Schluss bleibt man atemlos dabei. Und kann selbst kaum entscheiden: Der liebevolle, verlässliche, charmante britische Ehemann Peter oder der rührende, wilde, künstlerische, romantische beste Freund und Geheimnisträger Jonas?

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