Buchausleihe kann bis auf 90 Euro steigen

Saarbrücken. Die Schulbuchausleihe wird für einige Eltern in Saarbrücken und im Regionalverband deutlich teurer. Denn ab dem kommenden Schuljahr soll jede Schule selbst die Gebühr festlegen. Das bestätigt Eva Backes-Miller vom Kultusministerium auf Anfrage der SZ

 Viele fleißige Helfer verpackten im Sommer 2009 auf dem Messegelände die Bücher für die Saarbrücker Grundschüler. Foto: Becker&Bredel

Viele fleißige Helfer verpackten im Sommer 2009 auf dem Messegelände die Bücher für die Saarbrücker Grundschüler. Foto: Becker&Bredel

Saarbrücken. Die Schulbuchausleihe wird für einige Eltern in Saarbrücken und im Regionalverband deutlich teurer. Denn ab dem kommenden Schuljahr soll jede Schule selbst die Gebühr festlegen. Das bestätigt Eva Backes-Miller vom Kultusministerium auf Anfrage der SZ. Mussten zum Beispiel die Eltern der Grundschüler bisher 40 Euro zahlen, steigt die Obergrenze auf 60 Euro - je nachdem, wie viele Bücher die Schulen beim Start der Ausleihe im vergangenen Jahr bestellt hatten und jetzt ersetzen müssen. Bei den Gesamt- und Realschulen könnte die Schulgebühr auf 85 Euro und bei den Gymnasien auf 90 Euro steigen.

Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (SPD) kritisiert dieses Verfahren: "Ich glaube nicht, dass die Eltern für diese enorme Verteuerung Verständnis haben." Das fördere nicht die Akzeptanz der Schulbuchausleihe. Das System werde dadurch noch bürokratischer. Der Regionalverbandsdirektor betonte, dass die Verwaltung 500 000 Euro für die Schulbuchkoordinatoren ausgeben müsse, die die Ausleihe vor Ort organisieren. Er sprach sich erneut dafür aus, den Kindern die Bücher kostenlos zu geben. Das gilt bisher nur für Eltern, die zum Beispiel Hartz IV und Wohngeld bekommen.

Dagegen verteidigte Eva Backes-Miller die höheren Gebühren. Das Ausleihsystem müsse kostendeckend sein und die Bücher mit den Gebühren bezahlt werden. Haben manche Schulen also zu großzügig Bücher bestellt, wenn die Eltern jetzt mehr zahlen müssen? Backes-Miller: "Die Schulen wollten eine optimale Ausstattung. Das ist in unserem Sinn. Eltern und Lehrer begrüßen, dass die Kinder jetzt die Bücher haben, die sie brauchen. Im Übrigen sparen die Eltern durch die Ausleihe immer noch erheblich." Von Anfang an sei klar gewesen, dass das Ausleihsystem nach den ersten Erfahrungen überprüft werden müsse. Die Frage der Gebühren sei im ersten Jahr zurückgestellt und mit einer Pauschale pro Schule gelöst worden. Jetzt lege jede Schule die Gebühren selbst fest. Dass jetzt an den Schulen verschiedene Gebühren bezahlt werden müssen, findet Backes-Miller in Ordnung. Die unterschiedlichen Kosten für die Bücher müssten sich darin widerspiegeln. Sie geht davon aus, dass sich die Gebühren an den einzelnen Schulen nicht gravierend unterscheiden werden. Die Landeselternvertretung habe für den Anstieg der Gebühren viel Verständnis gezeigt, betonte sie. Zum Vorschlag Gillos, die Bücher den Schülern kostenlos zu geben, sagte Backes-Miller mit Hinweis auf andere Bundesländer: "Das sind oft sehr veraltete Bücher." Deshalb bevorzuge das Saarland das Ausleihsystem.

Bis zum 1. Mai müssen die Eltern ihre Kinder für die Ausleihe in der jeweiligen Schule anmelden.

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