Buch-Präsentation zu Bartholomäus Koßmann

Eppelborn. Am Mittwoch, 19. Oktober, erfolgt um 17 Uhr im Big Eppel in Eppelborn die Vorstellung des Buches "Bartholomäus Koßmann. Treuhänder der Saar 1924 - 1935", das Philipp W. Fabry im Auftrag der Bartholomäus Koßmann-Stiftung verfasste. Bartholomäus Koßmann, am 2. Oktober 1883 in Eppelborn geboren und am 9

Eppelborn. Am Mittwoch, 19. Oktober, erfolgt um 17 Uhr im Big Eppel in Eppelborn die Vorstellung des Buches "Bartholomäus Koßmann. Treuhänder der Saar 1924 - 1935", das Philipp W. Fabry im Auftrag der Bartholomäus Koßmann-Stiftung verfasste. Bartholomäus Koßmann, am 2. Oktober 1883 in Eppelborn geboren und am 9. August 1952 in Homburg verstorben, gehörte von 1924 bis 1935 als Minister der Regierungskommission des Saargebietes an. Im Jahre 1924 berief der Völkerbund Bartholomäus Koßmann als Minister in die Regierungskommission des Saargebietes. Der Versailler Vertrag hatte es Frankreich als Reparationsobjekt für Kriegsschäden für 15 Jahre überlassen; die Saargruben wurden französisches Eigentum.Koßmann sprach von einem "singulären staatsrechtlichen Konstrukt." Denn anstelle des Deutschen Reiches übernahm der Völkerbund treuhänderisch die Regierungsgewalt. Er übertrug sie an eine gegenüber der demokratisch gewählten Volksvertretung nicht verantwortliche fünfköpfige Regierungskommission. Koßmann war der einzige Deutsche in diesem bis zum Ende von Frankreich dominierten Gremium.

Der Autor Fabry hat zum ersten Mal systematisch die bisher von der Forschung nur partiell genutzten Sitzungsprotokolle der Regierungskommission und unveröffentlichte Akten des Archivs des Auswärtigen Amtes in Berlin mit dem Ziel ausgewertet, Koßmanns Tätigkeit als Minister und ihre Auswirkungen zu untersuchen. Er weist nach, dass Koßmann als zuständiges Kommissionsmitglied nicht nur die sozialen Belange seiner Landsleute wahrte und ihre Interessen erfolgreich vertrat, sondern auch die deutsch-französische Verständigung förderte. So hoffte er, zu einer dauerhaften europäischen Friedensordnung beizutragen. "Gebe Gott, dass die Menschheit endlich Friede hält!" In diese Worte kleidete er schon 1920 seinen Wunsch. So verwundert es nicht, dass der ein Jahr später von Rechtsradikalen ermordete Matthias Erzberger, ein Parteifreund, sein Vorbild war.

Fabry analysiert zugleich in dieser umfangreichen Studie detailliert und kenntnisreich die schwierigen in einigen Fällen kaum lösbaren politischen, sozialen und wirtschaftlichen Probleme, mit denen die Saarbevölkerung in jenen Jahren zu ringen hatte. So hilft das Buch auch, die Entscheidung bei der Abstimmung am 13. Januar 1935 richtig zu verstehen. red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort