Brunnen schränkt die Sicht ein

Homburg · Für Besucher der Veranstaltungen auf dem Historischen Marktplatz ist der dortige Brunnen nicht immer willkommen, er versperrt den Blick und ist obendrein sanierungsbedürftig. Dennoch: Versetzt wird er nicht.

 Für den Erbacher Friedel Simon, Fotograf und bei vielen Veranstaltungen auf dem Marktplatz vor Ort, brächte die Versetzung des Brunnens einerseits Vorteile, aber vor allem Nachteile, wenn man an die hohen Kosten der Versetzung denke. Foto: Thorsten Wolf

Für den Erbacher Friedel Simon, Fotograf und bei vielen Veranstaltungen auf dem Marktplatz vor Ort, brächte die Versetzung des Brunnens einerseits Vorteile, aber vor allem Nachteile, wenn man an die hohen Kosten der Versetzung denke. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Er ist vom historischen Homburger Marktplatz nicht wegzudenken, der von der Karlsberg-Brauerei gestiftete, sternförmige Brunnen. Seit vielen Jahrzehnten prägt er das Bild des Ensembles im Zentrum der Homburger Altstadt. Immer wieder ist er aber auch Gegenstand durchaus kritischer Diskussionen, sei es hinsichtlich des Zustands der Anlage oder ihres Standortes. So forderte SZ-Leser Erik Scherer in einem Leserbrief in unserer Freitagsausgabe dazu auf, den Brunnen rund fünf Meter in Richtung Mitte des historischen Marktplatzes zu verschieben. Dies brächte mehr Platz für Zuschauer- und Zuhörer beim Homburger Musiksommer. Und Scherers Einwand scheint nachvollziehbar, nimmt der Brunnen derzeit recht nah an der Bühne doch viel Raum ein, Raum, der auch gut mit Tischen und Stühlen belegt werden könnte. Andererseits bieten die Brunnenwände selbst auch erhöhte Sitzmöglichkeiten - und das Wasser bei hohen Temperaturen auch mal die Möglichkeit, die Füße spontan abzukühlen. Unstrittig beim Für und Wider in Sachen Standort: Der Brunnen ist schon alleine optisch sanierungsbedürftig.

Sanieren, verschieben - denkbar ist nun vieles. Machbar, weil finanzierbar, erscheint aber weniger. Immerhin verdeutlichte Homburgs Pressesprecher Jürgen Kruthoff am Freitagmorgen auf Nachfrage unserer Zeitung, dass durchaus über die Sanierung des Brunnens im Homburger Rathaus nachgedacht und nachgerechnet werde. Kruthoff machte aber auch klar, dass alleine schon die Aufarbeitung des Brunnens keine Angelegenheit sei, die die Stadt alleine zu stemmen habe: "Generell ist in Sachen Sanierung von der Stadt eine Beteiligung der Karlsberg-Brauerei und möglicher weiterer Partner, so aus der Innenstadt, durchaus erwünscht. Konkrete Absprachen gibt es aber noch nicht." Zudem sei derzeit noch nicht klar, "ob die Technik in diesem Zusammenhang auch erneuert werden müsste, das wurde noch nicht überprüft", so Kruthoff am Freitagabend vor Ort, am Rande der bestens besuchten Querbeat-Veranstaltung mit der Zweibrücker Band Fürbaß.

Doch was würde alleine eine mögliche Sanierung des Brunnens, losgelöst von einer von Manchen gewünschten Neuplatzierung, kosten? Auf Nachfrage bezifferte Kruthoff die Kosten mit einem Betrag von bis zu 80 000 Euro, je nach nötigem Aufwand bei den Arbeiten am Steinmantel. Und eine Versetzung des Brunnens? Über deren Machbarkeit und die damit verbundenen Kosten spekulierte er: "Technisch unmöglich ist natürlich selten etwas, es scheint nach einer ersten Einschätzung aber so zu sein, dass die Kosten für eine solche Umsetzung kaum im Verhältnis zu den Gesamtkosten eines solchen Brunnens stehen." Diese Einschätzung teilte auf Nachfrage unserer Zeitung auch Homburgs zuständiger Bürgermeister Klaus Roth. "Ein solches Versetzen dürfte sich auf Grund der nötigen Änderungen der technischen Voraussetzungen als unverhältnismäßig erweisen." Über den Daumen kalkulierte Roth hier mit einer sechsstelligen Summe: "Der ganze Marktplatz müsste aufgerissen werden".

Querbeat-Dauergast und Fotograf Friedel Simon beurteilte die erneute Diskussion rund um den Standort des Karlsbergbrunnens aus Sicht des "Nutzers" differenziert: "Für die Veranstaltungen hier auf der Bühne am historischen Marktplatz würde eine Versetzung natürlich schon Vorteile bringen, es wäre mehr einfach mehr Platz für Zuschauer und Zuhörer. Für das Erscheinungsbild des gesamten Ensembles hier allerdings wäre ein anderer Standort in der Mitte des Platzes eher schlecht."

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