Neue Kampagne im Saarland Brückenbanner sollen Autofahrer für Rettungsgasse sensibilisieren

Saarbrücken · „Bei Stau: Rettungsgasse!“ – Das steht in großen schwarzen Buchstaben auf 22 Brückenbannern, die im Saarland demnächst an elf Autobahnbaustellen und stauanfälligen Strecken­abschnitten zu sehen sein werden.

Mit der Banner-Aktion wolle man die Autofahrer für die Rettungsgasse sensibilisieren, sagte die saarländische Verkehrsministerin Anke Rehlinger (SPD) am Dienstag bei der Vorstellung der Aktion in Saarbrücken. Der Landesbetrieb für Straßenbau beabsichtigt, die Banner im Laufe der kommenden Woche anzubringen.

„Wenn es auf der Autobahn kracht, können Minuten über Leben und Tod entscheiden. Unser aller Leben könnte einmal davon abhängen, ob ein Rettungsfahrzeug im Notfall freie Fahrt hat“, sagte Rehlinger. „Wir sollten uns daher auch alle dafür verantwortlich fühlen, dass die Rettungsgasse bereits bei stockendem Verkehr ganz selbstverständlich gebildet wird.“

Die Verkehrsministerin stellte noch einmal klar, dass Verkehrsteilnehmer gesetzlich dazu verpflichtet sind, eine Rettungsgasse freizumachen. Und zwar dann, wenn Fahrzeuge auf Autobahnen oder mehrspurigen Landstraßen mit Schrittgeschwindigkeit fahren oder der Verkehr zum Stillstand kommt. Das gilt auch, wenn keine Sirenen von Rettungsdienst oder Polizei zu hören sind.

Wer keine freie Gasse bildet, muss mit einem Bußgeld von 200 bis 320 Euro rechnen. Dazu kommen zwei Punkte in Flensburg sowie in den meisten Fällen ein einmonatiges Fahrverbot.

Es ist nicht der erste Versuch im Saarland, die Verkehrsteilnehmer auf die Notwendigkeit von freien Gassen zur Durchfahrt von Rettungskräften aufmerksam zu machen. Im Jahr 2015 hieß die Kampagne „Rettungsgasse rettet Leben“.

Seitdem habe man das Ziel zwar noch nicht erreicht, sei ihm aber viel näher gekommen, so Rehlinger. „Mein Eindruck ist: Es sind jetzt viel mehr Menschen sensibilisiert, aber es gibt bei vielen immer noch eine Rest-Unsicherheit.“ Nach wie vor sei nämlich oft zu beobachten, dass die Rettungsgasse falsch oder gar nicht gebildet werde, wenn der Verkehr ins Stocken gerate.

Zu den Unterstützern der neuen Kampagne gehören das Saar-Innenministerium, das Technische Hilfswerk, der ADAC, die Deutsche Feuerwehr-Gewerkschaft, der Landesverband der Fahrlehrer und der Zweckverband für Rettungsdienst  und Feuerwehralarmierung Saar.

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