Brücke Sinnerthal: Neubau aus Holz, Beton oder Alu?

Neunkirchen. Eigens für die Stadtratssitzung am Mittwoch hatten sechs Sinnerthaler Frauen sich T-Shirts bedrucken lassen. Clever, denn Transparente und Plakate sind im Sitzungssaal nicht erlaubt

Neunkirchen. Eigens für die Stadtratssitzung am Mittwoch hatten sechs Sinnerthaler Frauen sich T-Shirts bedrucken lassen. Clever, denn Transparente und Plakate sind im Sitzungssaal nicht erlaubt. Aber wer wollte diesen Frauen, die sich in der ersten Zuschauerreihe platzierten, die demonstrativen Kleidungsstücke nehmen? So kam ihre Botschaft rüber: "Neunkirchen die Stadt zum Leben??? Ohne Brücke stirbt Sinnerthal." Freilich hätte der Stadtrat diese Demo wohl nicht mehr benötigt, um einen Brückenneubau abzunicken. Der vielfach vorgetragene Wunsch der Sinnerthaler, weiterhin auf kurzem (Fuß-)Weg zur Kleingartenanlage und zum Friedhof zu kommen, hatte längst die Ohren der politischen Entscheidungsträger geöffnet. Und auch die in Sinnerthal gegründete Bürgerinitiative zeigte durchaus Wirkung.So legte sich der Stadtrat nun quer durch alle Reihen auf einen Brückenneubau fest. Die Idee einer Sanierung der 1969 errichteten Brücke über die Bahnstrecke Neunkirchen-Saarbrücken wurde verworfen. Und dies aus zwei Gründen: Eine Instandsetzung der alten Brücke würde wahrscheinlich teurer als ein Neubau und sehr viel länger dauern, vermutlich ein Dreivierteljahr.In der Ratsdebatte herrschte Einigkeit. Willi Schwender, Chef der SPD-Riege: "Die Sinnerthaler brauchen eine Brücke und werden sie auch bekommen." CDU-Fraktionsvorsitzender Karl Albert: "Für die Wohnqualität der Sinnerthaler geht es ohne eine solche Brücke nicht."In Kürze wird sich nun der Planungsausschuss mit den möglichen Alternativen befassen. Die Verwaltung hat schon abgecheckt, um welche Beträge es dabei geht. Eine 67 Meter lange Stahlbetonbrücke würde 711 000 Euro verschlingen. Eine auf 32 Meter verkürzte Aluminiumbrücke würde 462 000 Euro kosten. Eine 67 Meter lange Holzbrücke wäre mit 350 000 in der Anschaffung am günstigsten. Dazu kommen in jedem Falle Abrisskosten in Höhe von 140 000 Euro. mk

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