Bruch beim Übergang von Kindergarten in Schule verhindern

Dillingen/Neunkirchen. Die Fähigkeit, eine Fremdsprache zu lernen, ist in der frühen Kindheit besonders groß. Das Bildungsprogramm der Landesregierung sieht vor, bereits im Kindergarten spielerisch die Sprache des Nachbarn Frankreich zu vermitteln. In 180 von 460 saarländischen Kindergärten werden Kinder zweisprachig erzogen

Dillingen/Neunkirchen. Die Fähigkeit, eine Fremdsprache zu lernen, ist in der frühen Kindheit besonders groß. Das Bildungsprogramm der Landesregierung sieht vor, bereits im Kindergarten spielerisch die Sprache des Nachbarn Frankreich zu vermitteln. In 180 von 460 saarländischen Kindergärten werden Kinder zweisprachig erzogen. In 39 von 160 Grundschulen wird Französisch als Fremdsprache ab der ersten Klasse angeboten.Der Übergang von Kindergarten und Grundschule mit Blick auf die Entwicklung der französischen Sprache war in Dillingen Thema einer Klausurtagung des Bildungsministeriums in Kooperation mit der Akademie der Christlichen Erwachsenenbildung.

"So früh wie möglich, so authentisch wie möglich" die Fremdsprache zu erlernen ist Ziel der bilingualen Bildung in Kindergärten, erklärte Eva Hammes-Di Bernardo, Referentin im Bildungsministerium für Sprachentwicklung und Bildungsfragen im Kindergarten.

Da liegt es nahe, mit der Sprache des Nachbarn zu beginnen. Innerhalb der Kindergartenzeit sollen Kinder lernen, alltägliche Situationen in französischer Sprache zu verstehen und Aufforderungen umzusetzen. Das heißt, die Kinder bekommen die Grundbegriffe mit, wenn sie sich auf den Weg zur Schule machen.

Aber wie schafft man es, den Kindern einen nahtlosen Übergang zur Schule zu ermöglichen? Denn nicht alle Grundschulen bieten Französisch in der ersten Klasse an. Oder Kinder, die im Kindergarten bereits die Fremdsprache erlernten, sind später in der Schule unterfordert, wenn dort die Fremdsprache von der Pike auf wieder auf dem Unterrichtsplan steht. Probleme gebe es zudem in der Zusammenarbeit zwischen Kindergarten und Schule, erklärte Hammes-Di Bernardo. "Wir müssen aber versuchen, einen Bruch beim Übergang zwischen Kindergarten und Grundschule zu verhindern", sagte sie

Also diskutierten 140 Mitarbeiter aus Kindergärten und aus Grundschulen während der Klausurtagung darüber, wie die Übergänge gestaltet werden können. Über Möglichkeiten eines guten Übergangs referierten Peter Edelenbos, Angelika Kubanek, Stefanie Ziegler und Falk Staub. Danach hatten die Teilnehmer Gelegenheit, in Arbeitsgruppen über Beobachtungen und Dokumentation für die Übergänge und über einen Bildungsplan zu sprechen, zeigten Probleme auf und schlugen Lösungen vor.

Eine Hospitation von Grundschullehrern in bilingualen Kindergärten über einen längeren Zeitraum war ein Vorschlag. Denn manchen Lehrern sei nicht bewusst, wie vielfältig die Kindergärten in der französischen Sprache arbeiteten. Die Forderung: Das Bildungsministerium müsste eine Hospitation verbindlich machen.

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